Seydisfördur
Das Dörfchen ist schnell besichtigt. Das bekannteste Fotomotiv ist das farbige Strässchen und die kleine blaue Kirche im Hintergrund.
Spannender waren die Wanderwege. Als ersten Spaziergang folgte ich dem westlichen Ufer des Fjordes, welches eine beindruckende Sicht auf die Berghänge mit den unzähligen kleinen Wasserfällen bot.
Anschliessend die zweite Wanderung zum Gufufoss, welches abseits der Strasse durch die karge grüne Landschaft entlang des Flusses Fjardara folgte. Obwohl schon Mitte August sind noch viele sumpfige Stellen vorhanden, was darauf deutete, dass der Schnee noch nicht allzu lange weg war an diesen Stellen. Oben in den Bergen lag immer noch Schnee. Mehrere beeindruckende Wasserfälle zeichnen den Fluss aus.
Zum Abschluss des Tages durften wir einen tollen Sonnenuntergang geniessen, welcher durch das Vorbeiziehen von Walen perfektioniert wurde. Die Temperaturen sind danach schnell gefallen, was dann trotz Wolldecke den Genuss auf Deck rasch enden liess.
Akureyri
Die zweitgrösste Stadt Islands. Für die Besichtigung des Städtchens blieb leider keine Zeit, da ein Ausflug zu den Juwelen des Nordens auf dem Programm stand.
Der erste Stopp erfolgte beim Wasserfall der Götter – Godafoss. Obwohl nur 12m Höhe ist er ein beeindruckendes Naturspektakel. Gleich von zwei Seiten fällt der Fluss in einer Gesamtbreite von etwa 30m in die Tiefe. Eigebettet in einer Landschaft mit unzähligen Grüntönen ist er zurecht eine vielbesuchte Attraktion der Gegend.
Weiter ging es um den Mückensee – Myvatn-See. Um diese Jahreszeit herrscht in dieser Gegend eine Mückenplage. Stechen tun sie nicht, jedoch sind sie einfach sehr mühsam. Wir hatten «Glück» mit dem Wetter – es war bewölkt und regnerisch, weshalb uns die Viecher nicht zu Leibe rückten. Um den See liegen gleich zwei Sehenswürdigkeiten, wo wir ein Stopp einlegten.
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Solfataren Feld in Namaskard:
Brodelndes flüssiges Gestein inmitten einer schwefelhaltigen Landschaft, welche mit gelben und roten Farben besticht. Heisser Schwefeldampf strömt überall aus dem Boden. Der Geruch ist
unverkennbar nach faulen Eiern. Beeindruckendes Schauspiel und man sollte die Finger nicht zu nahe an den heissen Dampf halten….
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Dimmuborgir:
Ein Labyrinth mit vielen erkalteten Lavabrocken, Bögen und kleinen Kammern, die über verschiedene kurzen oder längeren Wege erkundet werden konnten.
Eisfjorde / Isafjördur
Mit 2'700 Einwohnern die grösste Ortschaft im Norden der Westfjorde. Es handelt sich auch um den nördlichsten Punkt meiner Reise.
Leider fiel aufgrund des schlechten Wetters der geplante Whale Watching Ausflug mit dem Schlauchboot ins Wasser. Es wäre eines der High Light Ausflüge der Kreuzfahrt gewesen.
Als stattdessen das Dörfchen besucht. Viel zu sehen gab es nicht. Das war sicher auch den Wolken behangenen Fjordberge zu schulden. Die Woken hingen tief drin und an den Spitzen der Fjordberge schneite es sogar.
Grundarfjördur
Halbzeit der Kreuzfahrt. Heute kein Ausflug geplant, sondern ich ging selbst auf Entdeckungstour. Das Wetter hat sich gebessert. Bewölkung und Sonne wechselten sich ab. Angenehm zum Wandern.
Der Wasserfall beim Kirkjufell war in gut einer halben Stunde zu Fuss zu erreichen. Der Weg führte vorbei an einer Koppel mit zutraulichen Islandpferden entlang des Fjordes. Ein zweistufig kaskadierter Wasserfall stürzte in die Tiefe.
Ich setzte danach meine Wanderung fort vorbei am Berg Kirkjufell entlang des Sundes. Es herrschte Ebbe. Der geriffelte Sandboden war teilweise freigelegt. Schafherden, Muscheln, Algen und verschieden Vögel gab es zu entdecken. Ich war allein unterwegs und genoss die Ruhe. Beim Meeresstrand angekommen, machte ich wieder kehrt und trat den Rückweg an. Idyllische Gegend. Wäre sicher ein Vergleich wert, wenn es Hochwasser ist. Ich denke aber, dann gibt es nicht mehr so viel zu entdecken, da der Sund dann Unterwasser liegt.
Auf dem Weg zurück zum Hafen noch einen kleinen Umweg oberhalb des Dörfchens genommen, welcher einen herrlichen Blick auf das Dorf und den Fjord bot.
Reykjavik
Reykjavik ist Hauptstadt Islands, wo ungefähr 2/3 der Bevölkerung der Insel lebt. Es ist auch die letzte Island Etappe der Reise.
Für mich war Reykjavik der Inbegriff der Blue Lagun. Leider auch bekannt dafür, dass sie überlaufen ist mit Touristen. Also entschied ich mich für einen Ausflug zum zweitmarkantesten der Gegend: die Vulkane.
Mit dem Bus in nur einer halben Stunde ist der Startpunkt des Vulkanabenteuers erreicht. Es soll in die Tiefe eines schlummernden Vulkans gehen. Der einzige aktive Vulkan der Welt, wo in die Magmakammer heruntergestiegen werden kann. Meist kollabieren diese Kammern nach dem Ausbucht. Im Vulkan Þríhnúkagígur (Thrihnukagigur) ist diese aber erhalten geblieben.
Zuerst eine dreiviertelstündige Wanderung über die Lavafelder zum Base Camp. Ausgerüstet mit Helm und Klettergurt ging es zur hoch zum Kratereinstieg. Oben bot sich ein einzigartiges Panorama mit Blick über die Vulkanlandschaft und Reykjavík sowie der Halbinsel Reykjanes.
Mit einem völlig offenen Fahrstuhl ging es 120m in die Tiefe (Fahrdauer ca. 6-7 Minuten). Nichts für schwache Nerven.
Unten angekommen offenbarte sich eine grosse Kammer mit unwahrscheinlichen Farben in rot, gelb, braun, grün. Dazwischen waren die Lavaschlote zu erkennen. Ein kleiner Rundweg führte durch die Kammer.
Auf der Rückfahrt zur Oberfläche gab der Fahrer ein isländisches Lied zum Besten, was in der Kammer natürlich super kam. Zurück im Base Camp wurde uns traditionelle isländische Suppe mit Lammfleisch serviert, damit wir uns wieder aufwärmen konnten.
Rückmarsch über die Lavafelder zum Startpunkt. Es gab auch welche, die sparten sich die Anfahrt per Bus und Wanderung und liessen sich mit dem Helikopter zum Base Camp fliegen. Jedem nach seinem Gusto eben….
Tolles Erlebnis. Das high light der Kreuzfahrt bisher.
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Charly (Donnerstag, 05 September 2024 09:10)
Dass das Innere eines � besichtigt werden kann. Wow, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Da wäre ich sofort auch dabei gewesen.