Anreise
Von Hamburg ging es mit dem Zug weiter Richtung Kopenhagen. Die knapp fünfstündige Fahrt führte uns nicht nur Überland, sondern auch unter dem Meer durch.
Viele Windräder und flache Felder zeichnete die Strecke aus. Vor der Grenzüberschreitung erfolgte eine Ausweiskontrolle – trotz Schengen. Anyway, nach der Grenze gab es ein kleines Fresspäckchen und Gratiskaffee.
Tag 1 – Innenstadt
Ziel war die Innenstadt mit den klassischen touristischen Sehenswürdigkeiten. Es wurde ein 15km langer Spaziergang.
Erster Stopp beim Rathausplatz und Rathaus. Im Rathaus befindet sich eine Weltuhr, welche in 300 Jahren nur 0.4 Sekunden Abweichung aufweisen soll. Schönes Gebäude und auch innen kunstvoll gestaltet.
Danach in die Stroget eigebogen. Es ist die längste Fussgängerzone Europas. Sie ist 1.1km lang und führte an schönen Plätzen mit Brunnen und Statuen vorbei (Amagertorv, Grabrodretorv, Kongens Nytorv). Kurzer Abstecher zum runden Turm musste aber sein. Spiralförmiger Aufstieg zur Aussichtsplattform. Treppensteigen war erst ganz zum Schluss nötig. Weil es ganz oben sehr eng ist auf der Treppe, wird der Touristenstrom mit einer Ampel gesteuert 😊.
Vorbei am Schloss Christiansborg zum Nyhavn (neuen Haven). Viele bunte Häuser säumen die Promenade. Davor im Kanal stehen alte Segelboote, die das Bild abrunden. Wunderschöner Platz. Nicht weit davon entfernt liegt das Schloss Amalienborg, das von einer Garde bewacht wird. Achteckiger Platz mit einer Reiterstatue zeichnen die Szenerie aus. Im Hintergrund ist die Frederikskirche / Marmorkirche bereits zu erkennen. Die imposante Domkuppe ist ein Hinkucker. Auch innen sollte die Domdecke unbedingt angeschaut werden. Führungen zur Kuppe gibt’s aber unter der Woche leider nicht.
Zum Abschluss der Tour noch durch das Kastell geschweift. Die historische Kaserne beherbergt auch eine Kirche und eine alte Windmühle. Ein Steinwurf entfernt steht die die Statue der kleinen Meerjungfrau, welche das Wahrzeichen Kopenhagens sein soll.
Tag 2 – Carlsberg, Frederiksberg, Norrebro
Heute stand der westliche Teil von Kopenhagen auf dem Programm. Es sind wieder einige Kilometer an Fussmarsch zusammengekommen.
Kurzer Besuch in der Carlsberg Brauerei. Ob es wirklich das beste Bier der Welt ist, kann ich nicht beurteilen. Aber die Gemäuer, Stallung und ausgestellten alten Fahrzeuge und Kutschen waren sehr schön anzuschauen – was ich auch als nicht-Bierkennerin beurteilen konnte 😊.
Weiter ging es zum Schloss Frederiksberg und dem Park. Das Schloss konnte nicht besichtigt werden, dafür der Park. Sehr idyllisch mit Springbrunnen, Wasserläufen, vielen Blumen und Bäumen und üppigen Grünflächen. Richtig schön zum Entspannen und durchatmen. Ist sicher ein schöner Job, sich um die Parkanlage zu kümmern.
In meinem Reiseführer wurde ein Friedhof zum Besuchen empfohlen. Neugierig und etwas unsicher bin ich also zum Assistens Kirkegard gezogen. Und – tatsächlich – der Friedhof ist öffentlich und in Form eines Parkes angelegt. Überall Blumen und schöne Grünanlagen und dazwischen Grabstätten – zum Teil sehr alte – die sich harmonisch in die Natur einfügen. Eine schöne Oase des Friedens und der Ruhe.
Vorbei an Statuen, Brunnen, den kleinen Seen entlang zum Kunstmuseum Ny Carlsberg Glyptotek. Nein, ich bin nicht unter die Kunstliebhaberinnen gegangen, sondern es soll dort einen schönen Wintergarten geben. Da heute gratis Eintritt war (immer am letzten Mittwoch des Monates), wollte ich die Gelegenheit zum Besuch des Wintergartens nicht entgehen lassen. Okay, ich war da nicht die einzige mit dem Gedanken. Schön war er aber trotzdem.
Tag 3 – Christianshavn, Copenhill, Schloss Rosenborg
Sehr schöne und gepflegte Anlagen rund um die Kanäle von Christianshavn. Das schöne Wetter hat viele Leute an die Ufer gelockt. Badeanstalten, Liegebereiche, Boots- und Kanuvermietungen – der Bevölkerung wird viel geboten. Zeit verflog im nu, als ich den Kanälen entlang geschlendert bin.
Danach war es nur noch einen Katzensprung zum Copenhill. Das Gebäude der Kehrichtverbrennungsanlage ist so gebaut, dass man die Treppenstufen hoch bis zum Dachgipfel steigen kann. Die 85 Höhenmeter sind eine sportliche Herausforderung. Die Aussicht oben lohnen die Bemühungen…und auch die Bar mit dem leckeren Bier.
Bekannter als das Treppensteigen ist die Gras-Skipiste, welche neben der Treppe angelegt ist. Das ganze Jahr kann jeweils am Nachmittag dort Ski gefahren werden. Natürlich gibt es auch Skilifte. Ich habe den Spass ausgelassen und bin mit dem Lift runter. In der Glaskabine hat man eine tolle Innensicht der Kehrichtverbrennungsanlage.
Für die ganz wagemutigen wäre der Gipfel auch über eine Kletterwand erreichbar. Gemäss eigenen Angaben von Copenhill die längste Kletterwand der Welt.
Zum Abschluss des heutigen Tages musste noch ein kurzer Abstecher zum Schloss Rosenborg sein. Das lag bisher nicht auf meinem Weg. Für eine Führung hätte im Vorfeld ein Ticket gebucht werden müssen. Deshalb habe ich mich mit der Aussenansicht und dem Park begnügt.
Ich habe den Aufenthalt in Kopenhagen sehr genossen. Morgen geht es weiter zur nächsten Etappe meiner Auszeit.
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