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Stockholm

Anreise

Mit dem High Speed Train der SJ sollte es von Kopenhagen nach Stockholm gehen. Die Strecke wurde aber kurzfristig geändert von SJ. Neu sollte die Abfahrt des Zuges ab Malmö erfolgten. Deshalb gab es eine zusätzliche Zugfahrt von Kopenhagen nach Malmö, was in nur 40 Minuten geschafft war.

 

 

Der High Speed Train verfügt über gepolsterte Sitze, was die geplante 4 ½ Stundenfahrt sehr angenehm macht. Es wurde auch ein Frühstück serviert und Kaffee kann kostenlos als Selbstbedienung geholt werden. Der Ausblick auf Felder und Wald war sehr abwechslungsreich und entspannend. Auch ein paar Rehe gab es unterwegs zu entdecken. Alles in allem also eine sehr angenehme Art zu Reise. 

Tag 1 – Rathaus, Altstadt, Observatorium

Bei den frühen Morgenstunden ist die Fussgängerzone der Drottninggatan noch menschenleer. Auf dem Rückweg ein paar Stunden später sah das ganz anders aus.

 

Zuerst einen kurzen Abstecher zum Rathaus. Idyllisch am Wasser gelegenes burgähnliches Bauwerk. Schon von aussen ein beeindruckendes Bauwerk aus roten Ziegeln, grossem Turm und Grünanlage zum Wasser hin. Der mit Steinen besetzte Innenhof mit einem grossen Baum darin versprüht eine ruhige Atmosphäre. Leider steht ein Teil des Gebäudes im Bau, weshalb ich die Innenbesichtigung ausgelassen habe.

 

Weiter ging es zur Altstadt. Da warteten gleich mehrere Attraktionen. Die alten Häuser, Plätze und Statuten sind gut gepflegt. Viele Kirchen und monumentale Bauten zeichnen die Altstadt aus. Als erstes markantes Gebäude sticht der Reichstag ins Auge. Heute Samstag waren keine Besichtigungen möglich. Gleich daneben steht das königliche Stadtschloss. Imposantes Gebäude im italienischen Barockstiel. Besichtigung war mit Ticket möglich, das auch vorort gekauft werden konnte. Das Ticket beinhaltet verschiedene Abschnitte des Schlosses

-          Tre Kronor: Kellergewölbe, welches die Entstehungsgeschichte wiedergibt und einzelne Artefakte von damals zeigt

-          Schatzkammer: Regierungsbesteck (Krone, Zepter, Schwerter etc.) aus verschiedenen Zeiten sind ausgestellt

-          Königlichen Repräsentationsräume: Einblick in die verschiedenen Räume mit den edlen Möbeln, alten Teppichen, kleinen Öfen und den unzähligen Kronleuchtern in allen Grössen. In vielen Räumen standen Uhren, was zur vollen Stunde witzig ist zu erleben. Nicht jede Uhr ist sekundengenau eingestellt 😉

 

Gleich nebenan befindet sich die Kathedrale, wo die Könige gekrönt oder königliche Hochzeiten gefeiert werden. Durch die schmalen Gassen geschlendert. Eine Gasse ist sogar so schmal, da kann man die Wände auf beiden Seiten gleichzeitig berühren.

 

 

Durch die gesamte Fussgängerzone Drottninggatan entlang bis zum Observatorium. Kurzer Aufstieg. Das Observatorium ist zwar geschlossen, aber die Aussicht über die Stadt klang vielversprechend. Wegen der hohen Bäume war das nur bedingt so. Dafür war das kleine Restaurant offen und eine Blues Band spielte auf der kleinen Bühne. So schmeckt das Bier gleich doppelt so gut.

Tag 2 – Skeppsholmen, Slussen

Den Weg Richtung Skeppsholmen führte mich zuerst über Kungsträdsgarden. Es ist eine schöne Parkanlage mit vielen Blumen, Springbrunnen, Skulpturen und grün. Am Morgen noch menschenleer und zum Geniessen.

 

Skeppsholmen ist eine kleine Insel östlich der Altstadt. Früher als Flottenstützpunkt genutzt, ist die Insel heute mit vielen kleinen maritimen Museen bestückt. Auch ein paar Stücke von Tinguely und Manna Figuren stehen draussen zum Bestaunen.

Der Insel vorgelagert ist die kleinere Insel Kastellholmen. Wie der Name verrät, wurde hier früher eine Kaserne betrieben. Beide Inseln mit gepflegten Anlagen. Auch wer keine Museumsbesuche mag, ist der Ausflug gut zum Entspannen und bietet einen guten Blick zur Altstadt und dem gegenüberliegenden Ufer im Süden.

 

Danach ging es weiter genau zu der gegenüber liegenden Uferseite im Süden von Stockholm. Gleich nach der Brücke ist das Quartier Slussen. Am spektakulärsten ist sicher der Aufzug Katarinahissen. Er führt auf eine Aussichtsplattform, welche gleich hoch ist wie die oberste Ebene der Hochhäuser auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Eine Fussgängerbrücke führt von der Plattform zu einem Gebäude auf der überliegenden Strassenseite. Tolle Aussicht von da oben auf die andere Uferseite, die Altstadt und Skeppsholmen, jedoch sicher eine Challenge für Höhenangstgeplagte.

 

Danach noch etwas durch die Gassen in der Region gezogen. Schöne alte Gebäude, gepflegt und sauber. Immer wieder tolle Aussichtspunkte mit Blick auf den Fjord / Gewässer, Inseln und die Nordseite von Stockholm.

Tag 3 – Vasa-Museum

Eines der Wahrzeichen von Stockholm ist das Vasa-Museum. Die Vasa war ein Flaggschiff der schwedischen Marine. Das 1628 fertig gestellte Kriegsschiff war das kampfstärkste Schiff. Mit 64 Kanonen waren er damals revolutionär.

 

Auf der Jungfernfahrt im August 1628 ist das Schiff gesunken. Nach nur 20 Minuten von einer leichten Brise ins Schwanken gebracht, nahm das Verhängnis seinen Lauf. Obwohl nur 4 der 10 Segel gehisst waren, geriet das Schiff ins Schwanken und kenterte danach innert Minuten. 30 der 150 Besatzungsmitglieder ertranken.

 

Die Schuldfrage wurde niemals abschliessend geklärt. Dass die Kanonen nicht richtig verankert waren, hatte sich nicht bestätigt. Während der 3-jährigen Bauzeit starb der Chefkonstrukteur und wurde durch einen weniger erfahrenden ersetzt. Ausserdem machte der damaligen König Druck und verlangte während des Baus ein zweites Kanonendeck.

 

1961 wurde das Schiff in einer aufwendigen Aktion gehoben und über Jahrzehnten restauriert. Viele Artefakte, Filmvorführung und natürlich das Schiff (von aussen) kann ihm Museum bestaunt werden.

 

 

Danach die Gelegenheit genutzt, im Hafenbereich herumzuschlendern. Viele hübsche Schiffe im Wasser und Oasen zum Erholen an Land.

Tag 4 - Skansen

Skansen ist eines der weltgrössten Freilichtmuseen. Entsprechend viel gibt es zu entdecken. Man muss also viel Zeit mitbringen. Zum Glück war das Museum nicht so stark besucht (am Wochenende soll es teilweise sehr beengende Verhältnisse sein).

 

Skansen zeigt 700 Jahre schwedische Lebensweise und Kultur auf. Baustiele, Einrichtungsgegenstände, Kleidungsstiele und Arbeitsutensilien sind authentisch dargestellt in Bauernsiedlungen, Postoffice, Milchladen, Bäckerei, Fabrik, Glasbläserei, Mühle etc. Teilweise sind die Gebäude mit einem der entsprechenden Epoche gekleideten «Einwohnern» besetzt, welche erklären und von der Zeit erzählen.

 

Zusätzlich ist auf dem Gelände ein Tierpark integriert, welche die heimischen Tierarten zeigt. Nebst Haustieren wie Schweinen, Kühe und Schafen etc. gibt es auch Wildtiere zu entdecken: Wisent, Polarfuchs, Luchs, Rentier, Elch, Robbe oder Bären.

 

 

Das war der letzte volle Tag in Stockholm. Morgen endet nicht nur diese Etappe, sondern auch meine erste Tour meiner Auszeit. Ich lege einen kurzen Zwischenstopp zuhause ein, bevor es demnächst zu meiner nächsten Etappe auf der zweiten Tour startet.

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