Royal Clipper - Barbados 2014

 

Es gibt Firmen, die ihr Geld in sinnlosestes Marketing investieren und solche, die genau wissen wie es funktioniert. Bei "Star Clippers" in Deutschland weiss man, wie man mit den Marketing Instrumente richtig ungeht: Seit unserer ersten Reise mit der Royal Clipper werden wir jedes Jahr pünktlich zum Geburtstag mit einer wunderschönen Karte bedacht. Unaufdringlich und herzlich.


 

Im letzten Sommer überlegten wir uns, wohin unsere nächste Reise führen könnte. Und just zu diesem Zeitpunkt landete die Geburtstagskarte von Star-Clippers wieder in unserem Briefkasten. Der Entscheid wurde uns quasi in die Hände gelegt ;-)

Es kann sein, dass wir die Reise mit der Royal Clipper mit viel Zeitaufwand auch über einen der vielen Schnäppchenanbieter günstiger bekommen hätte. Auch wir hatten das früher bei anderen Reisen so gemacht, und wurden oft sehr enttäuscht. Wie die folgende Geschichte zeigt, zahlt es sich vor und während den Ferien aus, wenn man die Reiseorganisation einem Profi überlässt. 

 

Schon bei der Buchung legten wir Wert darauf, dass wir ein Sorglospaket erhalten: Keine Diskussionen am Flughafen wegen Tauchgepäck, keine Diskussionen wegen Transfer, kein Stress wegen knappen Umsteigezeiten, usw. Wir nehmen es gerne vorweg: Es hat ausnahmslos alles perfekt funktioniert :-)

 

Nach der Buchung dann die erste Überraschung: Als Dank für die Buchung, erhielten wir von Star Clippers eine Flasche Sekt. Dazu einen „Gourmet-Gutschein“, den wir übers Internet einlösen konnten. Einen Monat vor der Reise machten wir dann auch von dieser Möglichkeit Gebrauch. Und obwohl der Lieferant der Gourmet-Spezialitäten im Ausland war, erhielten wir nach drei Tagen unser Paket zugestellt: Eine wunderschöne Holzkiste mit geräucherten Spezialitäten… Wir hatten drei Tage lang höchsten kulinarischen Genuss zum Abendessen. Eine perfekte Einstimmung auf unsere Ferien auf der Royal Clipper.

 

Anreise:

Gepackt hatten wir schon eine Woche vor der Abreise. Erstens wollten wir sicher gehen, dass wir alle notwendigen Utensilien dabei hatten, und zweitens wäre uns sowieso keine Zeit mehr geblieben. Wir arbeiteten bis am Tag unserer Abreise. Gleich nach Büroschluss fuhren wir dann auch ohne grosse Verzögerungen los. Unsere erste Destination: Basel.

 

Aus beruflichen Gründen stand uns einen Parkplatz in Basel zur Verfügung. Ohne grosse Mehrkosten konnten wir unser Auto dort für die zwei kommenden Wochen abstellen. Zuerst luden wir jedoch unser Gepäck im Airporthotel Basel ab, wo wir ein Zimmer gebucht haben. Wir erhielten vom Hotel einen kostenlosen Tagespass für den öffentlichen Verkehr, welchen wir dann auch für den Transfer Parkplatz/Hotel auch gleich nutzen konnten.

Mit dem sehr leckeren Nachtessen im Airporthotel Basel läuteten wir unseren Urlaubsbeginn offiziell ein.

 

Der Wecker ging schon um fünf Uhr in der Früh los. Schnell waren wir parat und genossen noch kurz das gratis Express-Frühstück mit Kafi und Gipfeli (Croissants) im Restaurant. Mit dem Hotel eigenen Shuttle wurden wir innert fünf Minuten zum Flughafen gebracht. Wie uns Star-Clippers angekündigt hatte, mussten wir für unser Tauchgepäck von Basel nach Frankfurt beim Check-In eine Gebühr entrichten. Das war das einzige Mal auf unserer Reise. Von da an hatten wir mit unserem Gepäck keine Zusatzaufwände mehr. Mit der Bombardier CRJ-700 starteten wir unsere Flugreise erst einmal zum grossen Hub in Frankfurt. Die kleinen Flieger mit 70 Sitzplätzen vermitteln noch richtiges Fluggefühl: Starke Beschleunigung beim Start und agile Flugmanöver in der Luft. Nicht so behäbig wie die interkontinentalen Massentransporter.

In Frankfurt mussten wir den internationalen Bereich nicht verlassen und konnten somit ohne weiteren Sicherheits-Check das Terminal wechseln. Da wir noch genügend Zeit hatten, gönnten wir uns noch ein verspätetes Frühstück in einem der zahlreichen Restaurants und deckten uns am Kiosk mit Wasser und Lesematerial ein.

Das Wasser hätten wir uns sparen können: An Bord der Condor Boeing-767 fanden wir bereits eine persönliche Wasserflasche am Sitzplatz vor. Und auch sonst geizte die Crew mit Ausschank von Getränken nicht. Ausser bei Start und Landung gab es immer was zu Trinken. Der Flug in die Karibik war ruhig und unspektakulär. Wir hatten Sitze in den Innenreihen erhalten. So schlugen wir die Zeit an Bord mit Lesen, Schlafen oder mit dem mitgebrachten Tablet tot. Unsere Condor-Maschine war zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit dem neuen Bordunterhaltungssystem ausgerüstet, wo jeder Passagier sein eigenes System am Sitzplatz hat.

Unser Flug führte uns noch mit einem Zwischenstopp zur Insel St. Lucia. Ein Teil der Passagiere verliess den Flieger und neue kamen hinzu. Weder eine Kabinenreinigung noch eine Tankung unserer Maschine wurden vorgenommen. Daher waren wir nach knapp 30 Minuten bereits schon wieder in der Luft und flogen innert 25 Minuten nach Barbados. Kurz vor Sonnenuntergang setzte unsere Maschine auf der Landepiste von Barbados auf.

So fern man die Formulare richtig ausgefüllt hatte, verlief die Immigration in Barbados recht schnell. Leider hatte die Condor zu wenig Formulare an Bord. So mussten wir diese noch vor Ort ausfüllen, was aber kein Problem war.

Am Ausgang erwartete uns schon ein Mitarbeiter der Star-Clippers. Er begleitete uns zum Taxi-Stand, wo unser Taxi bereit stand. Wir konnten rasch unser Gepäck verstauen und einsteigen. Der Linksverkehr auf Barbados ist sehr gewöhnungsbedürftig. Zudem wollte uns unsere Taxifahrerin möglichst rasch ins Hotel bringen. Etwas zu schnell für unseren Geschmack. Auf jeden Fall waren wir froh, dass wir uns für die Fahrt anschnallen konnten.

Wir checkten im Hotel Hilton Resort auf Barbados ein. Auf dem Hotelgelände befindet sich die Tauchbasis „Barbados Blue“, welche wir auch von unserer letzten Reise nach Barbados her kannten. Dies war auch der Grund der Hotelwahl: Bei unserer letzten Reise mussten wir jedes Mal für den Taxitransfer 60 Dollar hinblättern, was unsere Tauchbudget stark strapaziert hatte. Mit einem geringen Aufpreis konnten wir nun im Hilton wohnen und kamen mit dieser Hotel-Variante unter dem Strich sogar noch günstiger…

 

Wir waren hundemüde. Trotzdem genossen wir im Restaurant noch ein leckeres Abendessen, bevor wir zurück auf unsere Zimmer gingen und regelrecht ins Bett fielen.

 

Aufenthalt auf Barbados und Einschiffen auf der Royal Clipper

Die Sonne blitzelte grell durch die Nachtvorhänge. Wir hatten über 10 Stunden geschlafen. Wir öffneten die Balkontüre und dösten noch ein wenig im Bett, begleitet von einem wunderschönen Meeresrauschen. Wir hätten noch weiter unserem Kopfkissen zuhören können, doch trieb uns der knurrende, leere Magen aus dem Bett. Kurz ein Blick aus dem Hotelzimmer: Vor uns war ein Leuchtturm, dahinter ein wunderschöner, gelbweissen Sandstrand und dahinter ein türkisblaues Meer – wow – nun aber auf zum Frühstücksbuffet.

Das Buffet war nicht ausserordentlich gross – bot aber für jeden Geschmack etwas. Wir liessen uns frische Omeletten zubereiten und bedienten uns an den frischen tropischen Früchten – hmmmmm lecker. :-)

 

Unser erster Tag auf Barbados war unspektakulär, da wir uns erst einmal akklimatisieren wollten. Wir verbrachten den grössten Teil des Tages im Liegestuhl am Strand und liessen uns nur einmal kurz durch einen tropischen Regen an die wettergeschützte Pool-bar vertreiben.

 

Der folgende Tag stand schon im Zeichen des Transfers. Unser Gepäck hatten wir dann auch schon so umgepackt, damit es an Bord der Royal Clipper leichter verstauen konnten. Bedauerlicherweise fand der Transfer erst am späteren Nachmittag statt. Der Check-Out  war aber schon bereits um 12:00 Uhr. Bis zum Transfer musste also irgendwie unser Gepäck beaufsichtigt werden.

Das Hilton-Resort konnte uns aber mit mehreren gratis Dienstleistungen die Probleme bei Seite schaffen. Zuerst wurde unser Gepäck in einem bewachten Abstellraum gesichert, dann erhielten wir für den Nachmittag Strandtücher und konnten die Liegestühle am Strand weiter benutzen. Doch das war nicht alles: Als Highlight wurde uns  ein speziellen Hospitality-Room angeboten, welchen wir kurz vor Abreise nutzen durften. Dieses Zimmer ist ein Teil einer nicht benutzten Suite. So konnten wir vor der Abreise nochmals richtig Duschen und uns umziehen. Von dieser Dienstleistung nahmen wir gerne Anspruch.

 

Unser Taxi stand schon 15 Minuten vor dem vereinbarten Zeitpunkt bereit – wir, frisch geduscht und umgezogen,  auch :-)

Der Transfer zum Port dauerte nur 20 Minuten. Im Gegensatz zu unserer ersten Taxifahrt, fuhr unser Chauffeur ruhig und entspannt die Strassen von Barbados entlang und zeigte uns auch die eine oder andere Sehenswürdigkeit.

Am Hafen angekommen, luden wir unser Gepäck aus und begaben uns zum Terminal der Star-Clippers. Unsere Koffer hatten wir, wie vom Reisebüro beauftragt, mit der uns bereits bekannten Kabinen-Nummer angeschrieben. Unser Gepäck wurde von der Crew in Empfang genommen und in einem Transporter verstaut.

Eine lange Schlange hat sich vor dem Check-In gebildet. Diverse Formulare wurden uns ausgeteilt, welche wir ausfüllen mussten. An einer Ecke wurden uns frische Wassermelonen und Getränke angeboten.

Nachdem alle ihre Formulare hatten, wurden wir bereits an Bord der Royal Clipper gebeten. Das liessen wir uns nicht zweimal sagen. Raus aus der Halle und – wow – wir standen wieder vor der eindrücklichen Royal-Clipper. Gut, dahinter waren gigantische Cruise-Liner, welche unser Segelschiff eher als Beiboot erscheinen liessen – aber die Show hatte die Royal-Clipper auf ihrer Seite. Nach ein paar Fotos begaben wir uns zur Gangway. Dort wurde nur nach unserer Kabinen-Nummer und Namen gefragt. Dann erhielten wir bereits die Erlaubnis, die Royal-Clipper zu betreten – nicht aber ohne vorher unsere Hände zu desinfizieren. Ein Ritual, welches uns die nächsten Tage unserer Reise begleiten wird.

An Bord angekommen wurden wir mit einem Früchte-Cocktail und Musik einer Live-Band begrüsst. Wir inhalierten die Atmosphäre in der Tropical Bar, bevor wir uns in die Check-In Schlange einreihten. 

Um uns herum hörten wir verschiedene Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch und - Schwiizerdütsch. Wie waren wir überrascht als plötzlich unsere Cuise-Direktorin Lidja neben uns stand und uns im schönsten Luzerner Dialekt ansprach. Lidija, ursprünglich aus Ebikon,  ist schon seit einigen Jahren bei den Star-Clippers angestellt und beeindruckte uns durch ihr Sprachtalent und unendliche Geduld. Sie kontrollierte kurz unsere Formulare und Pässe und wies uns zum Check-In. Dort wurden unsere Papiere entgegen genommen, Kreditkartendaten hinterlegt, ein Foto geschossen und die Bordkarte ausgehändigt. Letztere ist eine Multifunktionskarte: Damit erhält man Zutritt zur Kabine, bezahlt Konsumgüter und Dienstleistungen an Bord und dient an der Gangway als Check-Out und Check-In bei Landgängen.

Ein Besatzungsmitglied begleitete uns dann zu unserer Kabine. Im Gegensatz zu unserer letzten Tour, befand sich diese nun auf der Steuerbordseite (rechte Schiffshälfte) und auch eine Etage höher. Wir hatten auch dieses Jahr wieder die selbe Kategorie wie bei der letzten Tour gebucht. Als wir die Kabine betraten, war es daher auch irgendwie wie ein nach Hause kommen.

Es klopfte an unserer Türe: Der Cabine-Stewart brachte unsere drei Koffer. Das Tauchgepäck stellten wir gleich zur Seite. Die Kleider und restlichen Utensilien waren rasch in den zahlreichen Schränke, Schubladen und sonstige Ablagemöglichkeiten verstaut – Willkommen an Bord.

 

Safty-Drill und ein kleiner Dämpfer

Wir wurden sowohl schriftlich, wie auch über Lautsprecher über die bevorstehende Seenotrettungsübung informiert, welche das internationale Seefahrtrecht vorschreibt. Pünktlich ertönte auch dann das schrille Alarmsignal. Wir schnappten wie befohlen unsere Schwimmwesten und begaben uns zu unserem zugewiesenen Sammelpunkt in der Tropical-Bar. Dort erwartete uns Lidija mit weiteren Crewmitgliedern zum Appell. Nach einer kurzen, mehrsprachigen Instruktion wurde dieser dann auch durchgeführt und wir konnten anschliessend unsere Schwimmwesten wieder verstauen.

Als nächstes begaben wir uns ins Ausflugsbüro um herauszufinden, wann und wo die Tauchgänge statt finden werden. Informationen waren keine zu finden, dafür Lidija. Sie musste uns dann schweren Herzens beibringen, dass zur Zeit keine Tauchgänge von der Royal Clipper durchgeführt werden. Die Tauchbasis besteht noch, sie hätten jedoch seit einiger Zeit keinen Tauchlehrer mehr an Bord. Unsere Endtäuschung war natürlich in diesem Moment gross, da wir schliesslich auch unser gesamtes Equipment für diesen Zweck mitgeschleppt hatten. Lidija versprach uns aber, zumindest bei einer Destination einen Tauchgang zu organisieren. 

Dieser Dämpfer war nun auch schon der einzige Kritikpunkt unserer Reise mit den Star Clippers. Da wir ja explizit darauf hingewiesen haben, dass wir eigenes Tauchequipment mitnehmen, hätte man uns auf einen fehlenden Tauchlehrer an Bord aufmerksam machen können. Da wir aber wussten, dass wir herrliche Strände mit Schnorchelmöglichkeiten anfahren, konnten wir den Dämpfer ein wenig hinunterschlucken.

 

Erstes Dinner

Der Speisesaal ist eine Wucht. Rund um das Atrium mit Sicht auf den Glasboden des Swimmingpools sind die zahlreichen Tische angeordnet. Die grossen Bullaugen knapp über der Wasserlinie versprühen Seefahrerromantik. Über eine Wendeltreppe gelangt man von den oberen Etagen in den Speisesaal. Unten angekommen, wird man vom Chef de Service mit der Bitte in Empfang genommen, die Hände am Spender zu desinfizieren. Dann wurden wir gefragt, ob wir deutsch oder englisch sprechen. Wir antworteten mit „both“. So wies uns der Chef de Service an einen bunt gemischten Tisch mit Engländern, Kanadiern und Amerikanern.

Einzeltische gibt es nur ganz wenige und sind auch eher Lückenfüller, die an nicht so sehr beschaulichen Orten stehen. So ist man „gezwungen“ sich mit anderen Passagieren einen Tisch zu teilen. Nun muss man aber wissen, dass dieser Zwang auf der Royal-Clipper zum Konzept gehört. Das Schiff fasst 217 Passagiere. Im Gegensatz zu den unglaublich grossen Cruise-Liner mit mehreren Tausend Passagieren, verhält es sich auf der Royal Clipper wie bei einem grossen Familien-Ausflug. Und da alle Passagiere von der Ausstrahlung und Flair der Royal-Clipper gleichermassen begeistert sind, hat man auch beim Dinner schon sehr rasch das erste Gesprächs-Thema ausgemacht. Jeder wusste schon zu erzählen, was man bereits an Bord entdeckt hat. Sei es die drei Pools an Deck, die Erker über den Ankern, die offene Kapitäns-Brücke, oder die Nemo-Lounge, welche unterhalb der Wasserlinie liegt und man dort durch die Bullaugen ins Meer hinaus blicken kann.

„Unser Tisch“ war wirklich sehr spannend besetzt und wir hatten uns den ganzen Abend schon viele spannende Erlebnisse zu berichten. Das Dinner war so, welches schon zu Beginn die Messlatte an kulinarischen Genüssen sehr hoch setzte, sehr kurzweilig.

 

Leinen los

Das Dinner fand noch im Hafen von Bridgetown, Barbados statt. Unsere Cruise-Direktorin gab nach der Nachspeise über Lautsprecher bekannt, dass die Royal-Clipper um 22.00 Uhr die Segel Richtung St. Lucia setzt und sie alle Passagiere dazu einlädt, bei diesem Spektakel auf dem Sonnendeck mit dabei zu sein.

Kurz vor dem Auslaufen war das offene Deck der Royal-Clipper mit zahlreichen Passagieren bevölkert. Pünktlich hiess es leinen Los. Vorsichtig manövrierte unser Captain Sergey Tumikov die 134m lange Royal-Clipper an den gigantischen Cruise-Linern vorbei. Von den Balkonen dieser wurden wir bei der Ausfahrt beobachtet. Wir fühlten uns schon wie kleine Stars, da wir von den Passagiere der Cruise-Linern mit Blitzlichtgewitter nach draussen begleitet wurden. Schon im Hafen liess der Kapitän die ersten Segel setzen. Begleitet von der Filmmusik „1492“ von Vangelis. Nach 20 Minuten waren dann alle Segel gesetzt. 

Wir legten uns in die Liegestühle, schlürften einen Drink von der Bar und genossen den Blick durch die zahlreichen Segeln in den wunderschönen Sternenhimmel. Wir waren unterwegs nach St. Lucia.

 

St. Lucia

Barbados liegt noch im Einfluss des Atlantiks. Der Übergang vom Atlantik in die Karibik ist recht wellig. Wir genossen in der Nacht durch die Wellen in den Schlaf gewogen zu werden. Ein herrliches Gefühl.

Es war schon merklich ruhiger, als wir am nächsten Morgen aufstanden, uns frisch machten und anschliessend zum Frühstücksbuffet schritten. Ein „einfaches“ Continental-Frühstück mit Früchten, Croissants und süsser Versuchungen gibt es bereits schon ab 05:30 Uhr in der Piano-Bar. Wir haben uns aber aufs grosse Frühstücksbuffet gestürzt, dass ab 08:00 Uhr bereit steht und für jeden Geschmack etwas bietet. Sei es frische tropische Früchte, frisch gebackene Brote, verschiedenste Käse- und Wurst-Sorten, Bohnen, Speck und was sonst noch das Herz begehrt. Wir liessen uns täglich ein frisches Omelette zubereiten – hmmmm lecker.

 

Am Vorabend haben wir das Tagesprogramm für den heutigen Tag erhalten.Folgende Aktivitäten wurden für die Gäste der Royal Clipper geplant:

 

08.00 – 08.30    Morgengymnasitk mit Louise vom Sport Team

09.00 – 09.30    Fitness Instruction mit dem Sports-Team im Fitness-Center (Nemo Lounge)

10.00                  Obligatorische Seenotrettungsübung

Anschl.: Kapitän Sergey präsentiert die Offiziere und die Crew

11.15 – 12.00       Ausgabe der Schnorchelausrüstungen

11.45                    Hafeninformationen zu St. Lucia

12.00                  Royal Clipper ankert vor Rodney Bay, St. Lucia

13.00 – 17.00     Wassersportaktivitäten mit dem Sport-Team an der Marina Plattform

13.00                  Treffpunkt in der Tropical Bar für die Ausflüge

17.00 – 18.00    Nachmittagsmelodien mit Monika und Arpad

17.30                  Letzter Tender vom Strand und Hafen zurück zum Schiff

18.00                 Royal Clipper setzt die Segel nach Dominica

18.30                  Treff für Alleinreisende in der Bibliothek

19.30 – 19.30    Lidija hilft Ihnen gerne beim Aussuchen Ihrer Ausflüge

19.00 – 20.30   Leichte Klaviermelodien mit Monika

21.30                 Tanzmusik nach dem Abendessen mit Monika und Arpad

22.00                Royal Clipper Modeschau

 

Wer von den Lesern nun die Essenszeiten vermisst hat… - es gibt kaum Zeiten, an welchen es an Bord nichts zu essen gibt:

06.00 – 10.30    Continental Breakfast

08.00 – 10.00    Frühstücks Buffet

12.00 – 14.00     Italien Lunch on Buffet

17.00 – 18.00     Cocktail Stunde mit Snacks

19.30 – 22.00     Abendessen

23.45 – 01.00     Mitternachtsimbiss

Und in der Pianobar fand man den ganzen Tag frische Früchte, Kaffee und Tee. Gleich neben an in der Tropical Bar erhält man Wasser.

 

Wie angekündigt, fand heute auch eine weitere Sicherheitsübung statt. Schrill ertönte wieder das Alarmzeichen und wir begaben uns in die Tropical-Bar zu unserem Sammelpunkt. Zeitgleich führte die Besatzung eine Feuerübung durch und prüften ob alle Schotten richtig schliessen.

Nach Abschluss dieser Übung wurde nun Offiziell der Captain, seine Offiziere und weitere wichtige Crew-Mitglieder vorgestellt. 

Captain Sergey stellte sich und seine Offiziere gleich selber vor, übergab aber das Wort rasch an Lidija, unsere Cruise-Directorin. "Sie müssten noch dringend ein Problem lösen", meinte noch Captain Sergey, bevor er mit seinen Offizieren wieder verschwand.

Nach der Vorstellungsrunde gingen wir aufs Sonnendeck und sahen schon, welches Problem unser Captain meinte: Rundherum braute sich ein kleines Unwetter zusammen. Captain Sergey änderte den Kurs und liess die Segel einholen, doch das Sturmtief holte uns schneller ein. Die Passagiere flüchteten von Deck – wir nicht. Wir konnten gerade noch unter das Segeltuch bei der Bar flüchten, als der Sturm los legte. Der Regen prasselte bereits heftig und der Wind nahm immer mehr zu.  Wir hüllte uns in unsere Handtücher, damit wir nicht all zu nass werden. Nicht alle Segel konnten von der Crew rechtzeitig eingeholt werden. Sie flatterten bedrohlich im starken Wind. Einer der Offiziere nahm sich dann auch die Crew-Mitglieder vor, welche scheinbar zu wenig schnell auf seine Anweisungen reagiert haben. 

Nach einer halben Stunde war der Spuck dann auch schon wieder vorbei. Die Segel haben es überlebt und die Sonne kam auch schon wieder hervor und trocknete das Schiff innert kürze ab. 

 

Eine Einladung in unserer Koje:

Als wir in unser Zimmer zurückkehrten, lag auf unserem Bett eine Karte. Darauf stand, dass uns Captain Sergey am kommenden Tag zu einer „Welcome back“-Veranstaltung einlud. Das war eine Überraschung und wir freuten uns sehr darüber.

Vorsichtig manövrierte Captain Sergey die Royal Clipper in die beschauliche Bucht von St. Lucia und liess beide Anker setzen. Wir begutachteten die Bucht von Deck aus, und konnten nicht wirklich schöne Schnorchelplätze am Strand entdecken. Das Sport Team organisierte dann auch die Wassersportaktivitäten von der Marina-Plattform aus. Da immer wieder Schiffe mit relativ hoher Geschwindigkeit an der Royal-Clipper vorbei zogen, sahen wir vom Schnorcheln ab und genossen ein paar schöne Stunden an Deck.

Wir hatten Thai-Massagen für den späteren Nachmittag gebucht. Bis dahin vergnügten wir uns mit feinen Coacktails in der Tropical-Bar und bewunderten die Küste von St. Lucia.

Am späteren Nachmittag liess Captain Sergey die Anker lichten und die Mannschaft setzten die Segel nach Dominica.

Wir gingen in die Kabine, um uns für die Massage parat zu machen. Als wir unsere Kabine wieder verlassen wollten, entdeckten wir das Tagesprogramm für den kommenden Tag, welches eingerollt hinter die Türklinke geklemmt war. Gespannt schauten wir rein und wurden überrascht:

"Treffen mit unserem Schwesterschiff Star-Clipper".  – Wow, das wird Segelromantik pur. Und weiter konnten wir dem Tagesprogramm entnehmen, dass das Mastklettern statt finden wird, welches wir bei unserer letzten Reise leider verpasst hatten.

Nach dem leckeren Abend-Essen haben einige Passagiere und das Sport-Team eine Modeschau vorbereitet. Natürlich wurde diese mit viel Witz und Show veranstaltet was dem Publikum gefiel.

 

Dominica

Ja, die Passagiere waren wohl alle auf die Begegnung mit der Star-Clipper gespannt. Kaum war das Frühstücks-Buffet eröffnet, wurde es an diesem Morgen regelrecht erstürmt. Denn viel Zeit hatte man nicht bis zum geplanten Treffen vor der Küste von Dominica. Strategie ist alles: Mit unseren Omeletten gehörten wir zu den ersten Kunden beim Koch, während die übrigen Gästen über das Buffet her vielen. Ok, es ging schon gesittet von statten, aber eine gewisse Nervosität war spürbar.

Rechtzeitig waren wir mit unseren Kameras bewaffnet an Deck. Und tatsächlich: Am Horizont konnten wir wunderschön die Star-Clipper in der ruhigen See erblicken. Als wir uns näherten wurden über Lautsprecher die Gäste mit Musik-Stücken aus Star-Wars, Walkyre und anderen heroischen Titeln in Stimmung gebracht. Wir hatten uns derweil bei der Gangway in Stellung gebracht und konnten dort schon die Star-Clipper gut beobachten.

Da wir frühzeitig an der Gangway waren, konnten wir rasch in den Foto-Tender umsteigen und einen idealen Platz zum Fotografieren ergattern. Vollbesetzt legten wir unter Fahrt der Royal Clipper ab und begaben uns auf die Foto-Tour.

Majestätisch präsentierten sich die beiden Clipper unter Vollsegel. Das Wasser war flach und die Sonne strahlte mit uns um die Wette. Durch die Fahrt mit dem Tender und der Bewegung der Schiffe erhielt man fast im Sekundentakt atemberaubende neue Perspektiven mit einem gigantischen Licht und Schattenspiel. Herrlich! Wir waren begeistert.

Zurück an Bord machten wir uns umgehend auf den Weg zum Hauptmast. Denn dieses mal wollten wir das Mast-Klettern nicht verpassen. Grosse Überraschung: Wir konnten uns als erstes in die Warteliste eintragen.

 

Das Sports-Team führt das Mast-Klettern durch. Gesichert mit Kletterzeug und Seil erklimmt man die 15m Höhendifferenz zum Mastkorb. Die ersten paar Meter sind sehr einfach. Im oberen Drittel spürt man dann bereits die Schiffsbewegungen. Oben angekommen, wird man durch einen Helfer der Sports-Team aus dem Sicherheitsseil ausgeklinkt und man kann die atemberaubende Aussicht auf der gesicherten Plattform geniessen. 

Von unten sah das relativ leicht aus. Oben am Mast hat man schon Respekt vor der Höhe und wird ganz ehrfürchtig vor der Crew, die hin und wieder die Spitzen in über 50m Höhe erklimmen müssen. Irgendwie kaum vorstellbar. Wir schossen einige Fotos und mussten dann leider schon bald wieder die Aussichtsplattform verlassen, da die Warteschlange bereits mächtig angewachsen war.

Erstaunt hat uns, dass viele ältere Leute den Mast hoch kletterten und auch bezwangen. Respekt!

Noch mehr Bilder dazu sind in der Bildergallerie Royal-Clipper zu finden.

 

Fast zeitgleich fuhren die Royal-Clipper und die Star-Clipper in der Bucht von Cabrits, Dominica ein. Das hätte man von Strand aus beobachten sollen: Das wäre sicher ein Spektakel gewesen, wenn ein Viermast- und ein Fünfmast-Schiff in eine malerische Bucht einlaufen.

Während die Star-Clipper an einem Landesteg fest machen konnte, liess Captain Sergey die Anker der Royal-Clipper setzen.

Wir packten unsere Schnorchelausrüstung und liessen uns vom Tender an den Sandstrand bringen. Wir sahen am einen Endes des Strands einige Felsformationen, welche wir erkunden wollten.

 

Ein paar kleine Rifffische und Röhrenwürmer konnten wir beim Schnorcheln dann entdecken. Richard, der mit uns gemeinsam schnorchelte, war hinter einer Felsnase fündig geworden und hat Octopuse und Feuerfische gesehen. Wir überzeugten uns davon und entdeckten ein wunderschönes Riff mit Seegras und Korallen. Es gab dort einiges zu entdecken und schossen unsere ersten Unterwasserfotos auf dieser Reise.

Da es am Strand nur wenige Schattenplätze zur Verfügung hatte, gingen wir zurück zum Tender und fuhren zurück zur Royal Clipper. Auf dem Sonnendeck machten wir es uns gemütlich. Um 16.15 Uhr schallte wieder Conquest of Paradise aus den Lautsprechern und die Segel wurden hochgezogen. Wir verabschiedeten uns von der Star-Clipper und verliessen die Bucht.

Doch plötzlich wurden die Segel wieder eingeholt und die Royal-Clipper gestoppt. Der Captain beriet sich mit seinen Deckoffizieren und der Mannschaft. Dann konnten wir leichte Hektik auf der Backbordseite beim Bug erkennen. Selbst der Captain beugte sich über die Reeling und blickte zum Anker hinunter. Wir konnten nichts erkennen. Da die Brücke offen ist, konnte sich der Captain den zahlreichen fragenden Gästen nicht entziehen. „Wir haben den halben Anker verloren“, meinte der Captain. An eine sofortige Bergung kann wegen fehlenden Tauchern und Zeitdruck nicht gedacht werden.

Also nahmen wir wieder Fahrt auf und fuhren nach Roseau, wo wir weitere Gäste von der Inseltour abholten.

In Roseau war der karibische Carnelval voll im Gang und wir wurden durch die Rhythmen und Klänge an unsere letzte Reise nach Martinique erinnert. 

Die Sonne ging unter und die Royal-Clipper wurde mit der Festbeleuchtung in Szene gesetzt. In Roseau wurde die Lautstärke der Carnevalisten immer grösser. Die Menge scheint ihren Spass zu haben. Wir hingegen setzten die Segel Richtung Antigua und genossen einen wunderschönen Abend unter dem Sternenhimmen.

 

Antigua

Während Daniela an der Morgengymnastik teilnahm, genoss Michi die Morgenstimmung auf dem Sonnendeck. Danach gab es ein herrliches Frühstück während die Royal-Clipper sich Antigua näherte.

In der Bucht von Falmouth Harbor prasselten die Ketten des noch übrigen Ankers hinunter. Wir sind in Antigua angekommen. Wow, was für eine traumhafte Bucht. Schon an Bord der Royal Clipper machten wir die potentiellen Schnorchelplätze aus. Mit dem Tender setzen wir zum Strand über, wo das Sport Team sich bereits eingerichtet hat. Aber nicht nur das Sport Team – auch das Team von der Tropical Bar hat an einem Schattenplätzchen eine nette kleine Strand Bar eingerichtet.

Der Strand bietet zahlreiche Schattenplätzchen. Wir hatten rasch unser ideales Plätzchen gefunden, richteten uns ein und zogen daraufhin mit unserer Schnorchelausrüstung zum Strand.

Im Wasser sahen wir zuerst ausser Sand und Zivilisationsmüll nichts. Doch sobald wir uns vom Public-Beach entfernten, sahen wir die ersten Riffbarsch. Danach folgte eine grosse Seezunge und in einer kleinen Höhle ein grosser Igelfisch. Wow…

Im Seegras trauten wir dann unseren Augen nicht. Da hat sich doch tatsächlich ein Barrakuda regungslos auf die Lauer gelegt und wartete auf Beute.

Vorsichtig näherten wir uns ihm und wollten ein Foto schiessen. Doch das passte dem Räuber nicht, zeigte uns seinen Rücken und flösselte davon. Etwas später entdeckten wir noch einen Feuerfisch. Auf dem Rückweg zum Strand fanden wir am Meeresgrund noch 20 Karibische Dollars. Freude herrscht :-) - Reich sind wir dadurch zwar nicht geworden, aber wir hatten Fortuna an diesem Tag auf unserer Seite.

Wir waren über eine Stunde im Wasser und hatten viele schöne Riffbewohner  entdeckt.

Dann gingen wir zurück an den Strand, wo bereits die Küchen-Crew ein grosses BBQ eingerichtet hat. Hmmmm – das war lecker. Ein Strand-BBQ aus dem Bilderbuch.

Nach einer Pause zog es uns wieder ins Salzwasser. Dieses mal am anderen Ende des Strands Richtung offenes Meer. Das Riff war dort wunderschön mit grossen Felsblöcken und Korallen. Leider konnten wir nicht so viele Fische entdecken. Trotzdem waren junge Barrakudas und Hornhechte zu entdecken, die auf der Jagd waren. Einige Bilder von diesem (und anderen) Schnorchelplatz, sind in der Bildergallerie zu finden.

 

Nach dem Schnorcheln gingen wir nochmals zurück an den Strand und bewunderten nochmals die malerische Bucht. Karibik, wie man sich es vorstellt. Da wir heute aber wieder einen Termin im Spa-Bereich des Captain Nemo Lounges hatten, konnten wir nicht den vollständigen Tag am Strand geniessen.

 

Wir waren bereits schon wieder auf offener See Richtung St. Kitts, als wir nach unseren Massagen aus dem Spa-Bereich zurück kehrten.

 

Mit unserer Einladungskarte begaben wir uns zum Achterdeck zur Welcome-Back Veranstaltung. Captain Sergey begrüsste uns mit einem Apéro und einem Glas Champagner. Wir waren nicht die einzigen Passagiere. In seiner Ansprache verkündete dann auch Captain Sergey stolz, dass ein Drittel der Passagiere an Bord Wiederholungstäter seien. Danach beschrieb er die friedliche Mission der Royal-Clipper und bewies auch einen gewissen Selbsthumor, als er den verlorenen Anker zur Sprache brachte. Nach seiner Ansprache mischte er sich unter die Gäste zum Small Talk. Ein sehr sympathischer Mensch.

 

Das Abend-Dinner war wieder wunderbar. Heute lernten wir Leute aus Bayern kennen und eine pensionierte Stewardess, die viele Jahre bei der Pan Am gearbeitet hatte.

Eine Steel-Band gab karibische Klänge zum Besten und liessen so den Abend in der Bucht langsam ausklingen.

 

 

St. Kitts

Bereits um 07.30 Uhr gab Lidija die Infos zu St. Kitts. Zu früh für uns. Wir hatten aber auch nicht das Bedürfnis an einer der Landgänge teilzunehmen. Wir drehten uns noch ein zwei mal in unserer Koje um, bevor uns der genüssliche Duft aus der Kombüse dann doch aus den Federn trieb.

Wir genossen unser alltägliches Omelette und tropischen Früchte, während wir vor Basseterre, St. Kitts den Anker setzten.

Die Tagesausflügler verliessen das Schiff. Wir gingen aufs Sonnendeck. Zwei gigantische Cruise-Liner mit tausenden von Passagieren legten im Hafen an. Unsere Royal-Clipper sah dagegen wie eine Nussschale aus. Aber sie ist halt die schönste Nussschale der Welt und bietet weitaus mehr Seefahrerromantik, als diese schwimmenden Hotels.

Bereits am Vormittag lichteten wir den Anker und waren auf der kurzen Überfahrt zur South Friars Bay von St. Kitts. 

Eine schöne Bucht mit moderner Infrastruktur am Strand konnten wir dort entdecken. Sogar mit Himmel-Betten am Strand. Romantik hoch zwei…

Wir waren aber nur schon glücklich, wenn wir ein Korallenriff zum Schnorcheln finden. Wir wurden nicht enttäuscht: Das Korallenriff war etwa 20m vor dem Strand gelegen und erstreckte sich praktisch über die gesamte Länge parallel zum Sandstrand. Da der Wasserstand zum Zeitpunkt unserer Ankunft nur knapp einen halben Meter über dem Riff betrug, musste man beim Schnorcheln höllisch damit aufpassen, dass man durch die Brandungswellen nicht auf das Riff gepresst wird, wo zahlreiche Dornen von Seeigeln darauf warteten, einem aufzuspiessen.

Zuerst sah es nicht sehr interessant aus. Nach einiger Zeit sahen wir jedoch zahlreiche Riffbarsche, Seezungen, Krebse und sogar eine Languste. Überall waren kleine Igelfische zu sehen und sogar eine Fächerkoralle hat den Massentourismus an diesem Strand überlebt. Leider haben die wenigsten Touristen Ahnung von Korallenriffen und liefen auf dem Riffdach herum und zerstörten so einiges dieser Unterwasserwelt. Anzunehmen ist, dass ab und zu mal ein Seeigel für Vergeltung sorgte und unangenehm in die Fusssohlen pickste.

Wir genossen die Zeit am Strand und gingen erst mit einem der letzten Tender zurück an Bord der Royal Clipper.

An Bord begegnete uns Lidija, die uns bestätigte, dass der Tauchgang am nächsten Tag in Iles des Saintes statt finden wird. Wir waren happy, denn Tags zu vor drohte ein Umweg über Dominica um den verlorenen Anker zu bergen. Dieses Unterfangen wurde aber um 14 Tage verschoben, wenn die Royal Clipper wieder in Antigua vorbei fahren wird.

Die Royal Clipper setzte die Segel nach Iles des Saintes als die Sonne am Horizont langsam unter ging.

Nachdem wir am Dinner wieder sehr interessante Gäste kennen lernten, begaben wir uns zur Tropical Bar. Dort fand heute das Krabbenrennen statt.

Das Krabben-Rennen in der Tropical-Bar hat Tradition bei den Star-Clipper Schiffen. Dabei konnte man auf Krabben wetten, welche vom Zentrum  eines Kreises mit cal 4m Durchmesser an dessen Rand krabbeln sollten. Die Krabbe, welche zuerst die Grenze überschritten hatte, hatte gewonnen.

Da wir dann doch nicht so Wert auf Krabben-Rennen legten, machten wir uns auf dem Achterdeck gemütlich und genossen den Sternenhimmel. Ein wunderschöner Tag neigte sich dem Ende entgegen und wir legten uns in unsere Koje und schliefen schon bald ein. Es gibt nichts schöneres, als durch die Wellen sanft in den Schlaf gewogen zu werden. Wer das noch nie erlebt hat, hat definitiv etwas verpasst 

 

Iles des Saintes

Schon beim Frühstück waren wir ganz gespannt auf den bevorstehenden Tauchgang. Das Wetter war, wie immer in den letzten Tagen prächtig. Nach dem Frühstück gingen wir auf Sonnendeck und beobachteten die Manöver in der unglaublich schönen Bucht von Iles des Saintes. Der Captain liess den Anker setzen. Das war für uns das Zeichen uns für den bevorstehenden Transfer an Land bereit zu machen. Obwohl wir unsere eigene Tauchausrüstung mit dabei hatten, nahmen wir nur unsere ABC-Ausrüstung (Flossen, Maske und Schnorchel), sowie den Tauch-Computer mit. Wir hofften einfach mal darauf, dass die Tauchbasis mit gutem Mietmaterial ausgestattet ist.

Unser Tender nahm Kurs zur Marine und legte dann an einem speziellen Steg für Tender-Boote an. Wir standen einem malerischen Dorf mit französischem Scharm gegenüber. Ohne uns gross durch die zahlreichen Bistros und kleinen Geschäfte aufhalten zu lassen, machten wir uns auf die Suche der Tauchbasis. Nach kurzer Suche fanden wir diese dann auch.

Die Tauchbasis Pisquette machte von aussen schon mal einen gepflegten Eindruck. Drinnen wurden wir freundlich begrüsst. Es ist eine kleine Tauchbasis, welche aber sehr gut ausgestattet ist. 

Die Basenbetreiber machten uns klar, dass nur wir drei für den Tauchgang angemeldet waren. Wir seien eigentlich zu wenig, damit für sie eine Ausfahrt rentiere. Wenn wir allerdings die vollen Charterkosten der Minimalbesetzung von vier Personen übernehmen, so würde der Tauchgang statt finden. Dies würde für uns drei Zusammen 250 Euro kosten.

Wir hielten kurz Rat und entschieden uns dann für den Tauchgang. Da wir ja sonst keine Möglichkeiten hatten, reichte unser Budget (leider) völlig aus.

Wir erhielten passgenaue Mietausrüstung, welche in einem ausgezeichneten und gut gepflegten Zustand war. 

Claire, welche mit uns den Tauchgang durchführen wird, kam gerade von einem Tauchgang zurück. Wir hatten kurz vorher die Gelegenheit, sie „kennen zu lernen“: In der Tauchbasis lag ein Fotobuch auf, welches Claire veröffentlicht hat. Wir konnten uns von ihrer fotografischen Fähigkeiten rasch überzeugen. Wenn sie so gut taucht, wie sie fotografiert, können wir uns auf einen spannenden Tauchgang einstellen.

Claire instruierte uns kurz, dann packten wir auch schon unsere Ausrüstung und gingen ein paar Meter weiter zum Strand, wo das Tauchboot lag. Wir gingen an Bord und suchten unseren Platz. Auswahl hatte es ja mehr als genug.

Wir lösten unser Tauchboot von der Mooringleine und fuhren aus dem Hafen heraus. Vorbei an der Royal-Clipper, fuhren wir weiter zu einer kleinen vorgelagerten Insel. Dort hat auch die Crew der Royal-Clipper einen Strand für ihre Gäste in Beschlag genommen.

Etwas weiter, an einer steilabfallenden Felsnase machten wir unser Tauchboot an einer Boje fest. In Ruhe und sehr kompetent führte Claire nun das Briefing durch. Es klang nach einem gemütlichen Tauchgang mit geringer Strömung. Wir liessen uns ins Wasser fallen und tauchten ab. Claire konnte sich Unterwasser rasch von unseren taucherischen Fähigkeiten überzeugen und liess uns auch dann frei Tauchen. 

Flora und Fauna sind in diesem Riff gut erhalten. Trotz den „ausgezeichneten Fischer“, wie uns Claire beschied, waren vereinzelt immer noch grössere Fische auszumachen. Der Jungfisch war in grossen Schwärmen da und wir machten uns auf die Jagd nach Fotomotiven: Trompetenfische, Riffbarsche, Garnelen, Langusten, Feuerfische, Muränen, Schermesserfische und noch viele mehr, konnten wir in Szene setzen. Die mächtigen Korbschwämme waren eindrücklich. Von der Strömung haben wir nicht viel oder gar nichts mitbekommen. Bei Strömung hätten wir vermutlich noch den einen oder anderen Räuber entdecken können. So konzentrierten wir uns auf eine wunderschöne Unterwasserlandschaft und genossen unseren ersten Tauchgang auf unserer Reise. Zurück am Ankerplatz, fragte Claire nach dem Restdruck in unserem Tauchgerät. Wir hatten alle noch mehr als genügend Restluft für weitere Erkundungen übrig. Claire bemerkte aber auch, dass die ersten unter uns etwas frisch hatten. Unterwasser zu frieren ist definitiv nicht lustig. Im Gegenteil: Durch das Zittern und höherer Atemfrequenz wird die Stickstoffsättigung noch viel stärker aufgebaut. Claire gab uns daher das Zeichen, dass wir auftauchen sollen. Wir waren über eine Stunde im Riff und es hatte uns sehr gut gefallen.

Zurück an Bord war Claire total entspannt und freute sich über den gemeinsamen Tauchgang. Scheinbar ist das bei Tagesgästen von Cruise-Schiffen nicht immer so. Auch wir dankten ihr für diesen wunderschönen Tauchgang. Die Bilder zu diesem Tauchgang, sind in der Bildergallerie zu Iles de Saintes zu finden.

Wir fuhren zurück zur Tauchbasis, befreiten unsere Tauchausrüstung vom Salzwasser und zogen uns wieder um.

Wir waren begeistert von der Tauchbasis und liessen uns auch gleich eine Visitenkarte geben. (Ein paar Tage später erhielten wir auch ein Mail der Tauchbasis, mit einer Übersichtskarte der Tauchplätze). Wer weiss – vielleicht werden wir hier in ein paar Jahre einen Reisebericht über Guadeloupe und Ile de Saintes veröffentlichen?…

Da wir das Mittagessen auf der Royal-Clipper nun verpasst haben, wollten wir in einem malerischen Bistro gegen 14:00 Uhr ein Mittagessen geniessen. Das Servicepersonal ignorierte uns aber irgendwie konsequent. Wir waren schon leicht genervt, als nach 20 Minuten Wartezeit der Chef höchstpersönlich bei uns vorbei schaute und uns höflich darauf aufmerksam machte, dass die Küche schon geschlossen habe…- schade.

Im nächsten Bistro, direkt beim Landungssteg der Tenderboote, fragten wir zuerst nach, ob die Küche noch geöffnet habe oder nicht. Nach kurzem hin und her in der Küche wurden wir an einen freien Tisch auf der Terrasse begleitet.

Unsere Anwesenheit lockte scheinbar weitere hungrige Passagiere der Royal Clipper an. Die Terrasse wurde voll und ganz in Beschlag genommen und die Küche konnte nochmals richtig Vollgas geben.

Eine dunkle Wolkenwand zog von Guadeloupe her in unsere Richtung. Wir bezahlten die Rechnung und gingen rasch zum Tender, der gerade am Landungssteg fest machte. Auch die übrigen Gäste der Royal Clipper zogen nach, nachdem wir sie auf die inzwischen schwarze Wolkenwand aufmerksam machten. Zurück an Bord war aber auch schon wieder die Sonne da und wir konnten die restliche Zeit in der Bucht auf dem Sonnendeck geniessen.

 

Nachdem alle Gäste und Crewmitglieder wieder an Bord waren, liess Captain Sergey den Anker lichten. Die Segel wurden gesetzt und die Royal Clipper nahm langsam fahrt auf. In der Bucht waren viele Motor- und Segelboote unterwegs, welche unsere Fahrtrichtung immer wieder kreuzten. Captain Sergey wies die Passagiere an, sich die Ohren kurz zu zuhalten. Die, die es mitbekommen hatten, waren im Vorteil. Die übrigen erschraken, als das Signalhorn die Schiffe und Boote in der Bucht vor der Royal-Clipper durch dreimaliges lautem Dröhnen warnte.

 

Wir fuhren hinaus aufs offene Meer Richtung Martinique. Der Tag neigte sich langsam dem Ende entgegen. Zeit, einen alten Wunsch auf unserer Pendenzenliste zu erledigen: Einmal im Bugnetz zu liegen! Wir machten uns auf zum Bug und kletterten mittels Sprossen über die Bordwand.

Vor uns der mächtige Bugspriet der Royal-Clipper und das grosse mächtige Netz.

Obwohl wir schon oft Leute darin liegen gesehen haben, hielten wir uns zuerst an einer Leine fest, und betraten vorsichtig das Netz. Sieben Meter unterhalb sahen wir den Bug der Royal-Clipper, welcher sich seine Bahn durch das Meer pflügte.

 

Dann legten wir uns ins Netz und genossen eine unglaubliche Atmosphäre. Die Sonne stand knapp über Horizont und liess die Segel in goldgelb erstrahlen. Unter uns rauschte das Meer und ein warmer Wind blies durch das Haar. Immer wieder schauten wir nach unten, ob nicht zufällig ein paar Delphine die Bugwelle ausnutzten und vor uns her schwammen. Leider haben wir keine Delphine entdecken können. Aber das Ambiente war auch sonst schon umwerfend und wir genossen den, nach unserer Meinung, schönste Platz auf unserem Planeten.

Wolken schoben sich vor die Sonne und wir konnten den Sonnenuntergang leider nicht mitverfolgen. Der Wind kühlte ab und der schönste Platz der Welt hat einen grossen Teil seiner Faszination verloren. Trotzdem blieben wir noch eine Weile liegen, bevor wir uns zum Captains-Dinner aufmachten.

 

Am Captains-Dinner waren die meisten Gäste elegant gekleidet. Das ist nicht Pflicht aber durchaus so gewünscht. Mit Gunter und Marion aus Deutschland konnten wir einen schönen Abend geniessen. Der Koch hat sich auch richtig Mühe gegeben und zauberte wieder ein köstliches Mahl. Kurz bevor die Star-Clipper Torte serviert wurde, hielt Captain Sergey seine Ansprache in welcher vor allem die Internationalität und Friedvolle Mission der Royal Clipper hinwies, was ihm auch gleich mit einem Applaus gedankt wurde. Dann stiess er mit jedem Gast mit einem Glas Champagner an und tauschte ein paar Worte aus. Die flambierte Star-Clipper Torte ist ein kulinarischer Höhepunkt unter den Desserts für sich, welche wir dann auch genussvoll verschlangen.

 

Lidija lud die Gäste zu einer Talentshow in die Tropical Bar ein. Der Reigen der Darbietungen eröffnete Captain Sergey höchst persönlich. Mit seiner Gitarre gab er diverse Lieder zum Besten. Und man muss sagen: Captain Sergey ist ein grossartiger Gitarrist und Sänger.

Danach ging es abwechselnd weiter mit Darbietungen aus der Crew und von Passagieren. Wir sahen Volkstänze aus Indien und Philippinen und gute Gesangsdarbietungen. Für den heiteren Teil sorgten das Sport Team und weiterer ihrer Kollegen. Die Talentshow kann man durchaus als einer der Unterhaltungs-Höhepunkte der Reise anschauen.

 

Für einen eher besinnlichen Teil sorgte gegen Mitternacht der Deckkadett Vadim. Er erklärte sehr kompetent auf der Kapitäns Brücke die derzeit sichtbaren Sternen- und Planetenkonstellation und die Zusammenhänge mit der Seeschifffahrt.  

 

Martinique

In den frühen Morgenstunden legte die Royal Clipper im Hafen von Ford de France in Martinique an. Da wir dort weder schnorcheln noch tauchen konnten, blieben wir lange in unserer Koje liegen.

Nach dem Frühstück begaben wir uns auf Sonnendeck. Leider konnte das Sonnendeck seinem Namen keine Ehre machen, da die karibische Sonne sich hinter dicken Wolken versteckte.

Vor etwas mehr einem Jahr waren wir schon mal auf Martinique. Erinnerungen an die schöne Zeit Über- und Unterwasser schossen uns durch den Kopf. Leider war unser Aufenthalt auf Martinique zu kurz, um unsere Erlebnisse nochmals in irgend einer Form auffrischen zu lassen.

Der Hafen von Ford de France ist keine Schönheit. Ausser dem Gewürzmarkt in der Stadt gab es während unseres Aufenthalts keine Sehenswürdigkeiten, die uns zusagten. So blieben wir trotz trüben Aussichten an Bord und schauten der Mannschaft beim Löschen der Müll-Ladung zu. Neben uns lag die Costa Magica. Man sagt, dass die Costa Magica das Flagschiff der Reederei war, bis sie von der Costa Concordia abgelöst wurde. Jenes Schiff, welche vor der Insel Giglio wegen einer Havarie kenterte. Wir konnten beobachten, dass für viele Passagiere der Costa Magica die Reise zu Ende war und das Schiff verlassen mussten. Später kamen dann neue Passagiere wieder an Bord.

 

Eigentlich müsste die Royal Clipper in der Bucht von St. Anne ankern. Da, wo wir das letzte mal auf Martinique in den Ferien waren. Das wäre ein Spektakel für sich in einer wunderschönen Bucht. Auf jeden Fall einiges Attraktiver als Ford de France. Offensichtlich war der Sinn von Ford de France jedoch, dass man den Müll entsorgen und einige Unterhaltsarbeiten durchführen konnte. Ich fragte später bei Lidija, unserer Reiseleiterin nach. Sie bestätigte mir, dass Ford de France der einzige Hafen auf der Route sei, wo man den „nassen Müll“ entsorgen kann. Ein anschliessender Besuch in der Bucht von St. Anne würde vermutlich den engen Zeitplan stark strapazieren.

Wir gingen in die Kojen und packten unsere Koffer. Im Hafen liegt das Schiff ruhig und wir konnten unter stabilen und kontrollierten Verhältnissen unser Hab und Gut einpacken. Bei der Überfahrt nach Barbados wird der Atlantik dann seine Kräfte entfalten. Dann ist es weniger ratsam, unter verhältnismässig starkem Wellengang, die Koffer zu packen. Ausser man hat Spass daran und ist hart im Nehmen, wenn man durch die Wogen wie eine Billardkugel durch die Kabine geschleudert wird.

Die Lotsen aus Martinique waren schon lange an Bord. Doch wir warteten Lange, bevor der Captain die Segel setzen liess. Vorsichtig wurde die Royal Clipper aus dem Hafen manövriert und fuhr vor die Bucht von Ford de France. Dort wurden die Segel eingeholt und das Schiff gestoppt. Was war los?

Wie wir später erfuhren, fehlte ein Passagier. Der Captain handelte dann mit den Lotsen aus, dass das Lotsenboot in Ford de France auf den fehlenden Passagier wartet und diesen dann hinaus vor die Küste zur Royal Clipper brachte. Nach fast einer Stunde kam dann auch das Lotsenboot angebraust und legte an der Steuerbordseite an. Der fehlende Passagier wurde unter grooosem Applaus von den Passagieren in der Tropical Bar empfangen.

Die Lotsen gingen auf ihr Schiff und fuhren zurück nach Martinique während die Royal Clipper Kurs auf Barbados nahm.

 

Na, wer kennt denn einen richtigen Seemannsknoten? Die Crew organisierte eine kleine Knotenkunde auf dem Sonnendeck. Vom einfachen Achterknoten, über den berühmten Palstek, bis zum spanischen Doppelknoten konnte man einiges lernen. Es sah so oft leicht aus, wie die Besatzungsmitglieder einen fachmännischen Seemannsknoten präsentierten. Selber war man doch rasch am Verzweifeln ab der Logik des Zusammenknüpfens. Doch uns wurde geholfen und so hatte am Schluss jeder sein Erfolgserlebnis.

 

An der Westküste von Martinique segelten wir in Richtung Süden weiter. Dunkle Wolken verhüllten die Inseln immer mehr. Doch der Roche de Diamant (Diamantenfelsen) blieb hell erleuchtet. Was für eine Stimmung. Ich erinnerte mich an den schönen Tauchgang vom vergangenen Jahr, den ich mit Jan am Diamantenfelsen erlebt hatte. Ein super Tauchplatz.

 

In der Lounge gab Lidija die letzten Instruktionen für das Ausschiffen am kommenden Tag bekannt. Das war irgendwie der Startschuss vom Abschied nehmen. Noch einmal schlenderten wir von Heck bis Bug und wieder zurück über das ganze Schiff, liessen uns im Spa-Bereich nochmals verwöhnen, tranken einen leckeren Cocktail in der Tropical-Bar und gingen dann zum letzten Abend-Dinner.

 

Es war ein spezielles Dinner, denn wir verabredeten uns nochmals mit den selben Passagieren, welche wir am ersten Abend unserer Reise an Bord beim Abendessen kennen gelernt hatten. Und wie am ersten Abend, hatten wir uns auch am letzten Abend viel zu erzählen. Wir hatten viel Spass zusammen und leider auch viel zu kurzweilig. Wir tauschten gegenseitig unsere Kontaktadressen aus, damit wir die geschossenen Bilder untereinander austauschen konnten.

 

Auch am letzten Abend hat die Crew in der Tropical-Bar etwas vorbereitet: Während der ganzen Woche schossen Crew-Mitglieder Fotos von der Reise. Sowohl an Bord, wie auch an Land. Die Fotos wurden zu einer Diashow zusammengestellt und auf einer Leinwand projiziert. Es gab dabei viel zu Lachen, zu bestaunen und zu bewundern. Ja, es war eine schöne Zeit an Bord der Royal Clipper.

 

Inzwischen hat unser Schiff die Übergangszone von der karibischen See zum Atlantik erreicht. Die Royal Clipper begann zu schaukeln und man musste hie und da beim Gehen gut darauf achten, dass man sich an irgendetwas festhalten konnte. So „wackelten“ wir durch die Lounge zurück in unsere Kabine. 

 

Dort angekommen, stellten wir fest, dass beim Bett eine kleine Wand installiert wurde, welche verhindert, dass man beim Starken Wellengang aus dem Bett fällt. Gut, dass wir unsere Koffer bereits gepackt hatten.

Am Anfang rollte die Royal-Clipper auch leicht über die Wellen und wir versuchten uns vorzustellen wie es ist, wenn das Schiff durch hohe Wellen bei einer Atlantiküberquerung kämpfen würde.. – lieber nicht. Aber wir liessen uns sagen, dass die Atlantiküberquerungen von zahlreichen, treuen Fans immer wieder gebucht werden. Jedem Sein Spass…

Unsere Koffer stellten wir wie angewiesen vor unser Zimmer und gingen dann zu Bett. Der Wellengang hat sich nochmals verstärkt und wir erwarteten eine verhältnismässig unruhige Nacht.

 

Ankunft Barbados

Die Befürchtungen wurden im Wind zerschlagen: Die See war verhältnismässig ruhig und es schaukelte in der vergangenen Nacht kaum. Erst durch die Manövriergeräusche im Hafen von Bridgetown wachten wir kurz auf, sind dann aber wieder rasch eingeschlafen. 

Trotzdem durften wir unseren letzten Morgen an Bord nicht zu lange im Bett verbringen. Wir standen auf und schauten zum Bullauge raus: Ja, wir waren wieder im Hafen von Bridgetown. Eine Tatsache, die wir leider zu akzeptieren hatten. Also rasch unter die Dusche und ab zum Frühstück. Welch eine Überraschung: Unsere „Gang“ vom Vorabend war wieder fast vollzählig am selben Tisch und wir konnten nochmals gemeinsam das letzte Frühstück zusammen geniessen.

Am Ende schauten wir uns alle schweigend an. Ja, jeder kämpfte irgendwie mit dem Abschied. Wir gaben uns einen Ruck, standen auf und verabschiedeten uns herzlich von unseren Mitreisenden. Captain Sergey kam vorbei und verabschiedete sich bei jedem von uns sehr herzlich. 

Ein letztes mal gingen wir aufs Zimmer, packten unser Handgepäck, prüften nochmals alle Schränke und Schubladen nach vergessenen Utensilien, und begaben uns dann Richtung Tropical-Bar. Dort gaben wir die unterschriebene Abrechnung ab und erhielten unsere Reisepässe zurück. Wir wollten nochmals über das ganze Schiff laufen und Abschied nehmen. Doch überall war die Mannschaft mit Revisionsarbeiten beschäftigt und das Sonnendeck glich eher einer Baustelle als einem romantischen Segelschiff. Das erleichterte uns den Abschied mit dem Wunsch irgendwann einmal wieder einmal an Bord der Royal Clipper zurück zu kehren. An der Gangway checkten wir zum letzten mal aus und verabschiedeten uns von der Crew. Unsere Bordkarten waren somit nur noch Souvenir, die wir aber gerne bei uns tragen.

Bei der Einreise in Barbados mussten wir zuerst unser Gepäck in der Halle suchen. Dann wurden wir von einer Mitarbeiterin der Star-Clippers in Empfang genommen. Da wir einen Transfer gebucht hatten, sorgte sie für eine rasche Erledigung unserer Einreise. Dadurch mussten wir kaum anstehen und konnten gleich zum Taxistand weiter gehen. Unter den zahlreichen Gästen und Angestellten erkannten wir dort Lidija. Sie sorgte dafür, dass alle Passagiere in den richtigen Bus oder Taxi einstiegen. Wir verabschiedeten uns von ihr und dankten nochmals für die super Betreuung während unserem Aufenthalt an Bord der Royal Clipper. (Super gsi Lidija – danke vöu vöu mou :-) )

Die Rückfahrt ins Hotel war unspektakulär und schnell.

Dort angekommen, begaben wir uns zur Reception, wo man uns mitteilte, dass unsere Zimmer noch nicht bezugsbereit ist. Wir konnten jedoch unser Gepäck verstauen und bekamen Strandtücher und somit Zugang zu den Liegestühlen am Pool und Strand.

Man versprach uns, uns anzurufen, sobald das Zimmer bereit ist. Da an diesem Tag eine merkwürdige Nervosität und Hektik im Hotel spürbar war, rechneten wir bereits damit, dass dieser Anruf nicht kommen würde. Und so war es dann auch. Als nach vier Stunden die offizielle Check-In Zeit anbrach, begaben wir uns zur Reception und reklamierten. Wir mussten uns nochmals 20 Minuten gedulden, bis wir unsere Zimmerschlüssel erhielten.

Rasch sind wir dann ins Zimmer im vierten Stock. Die Aussicht auf Strand und Meer war wieder genial.

Schnell packten wir unsere Koffer aus, verstauten alles, richteten uns ein, schnappten unsere Tauchbrevets und  gingen zur Tauchbasis. Die Tauchbasis Barbados Blue befindet sich auf dem Hotel-Gelände und ist nur wenige Gehminuten von der Reception entfernt. Dort checkten wir uns für die nächsten vier Tage zum Tauchen ein.

 

Aufenthalt und Tauchen auf Barbados

Die Tage auf Barbados liefen immer im gleichen Schema ab: Ausschlafen, Frühstücksbuffet, zwei Tauchgänge, Mittags-Lunch am Pool, Sonnenbaden am Strand, Happy Hour an der Pool-Bar, Unterwasserfotos sichten, feines Nachtessen geniessen und dann wieder hundemüde vom Erholungs-Stress ins Bett fallen. 

Da ein Hotel am Strand ein Hotel am Strand ist, gibt es darüber in einem Reisebericht nichts Spektakuläres zu schreiben.

Das Hotel war für uns auch mehr Mittel zum Zweck, da die Tauchbasis auf dem Gelände des Hilton Resorts angesiedelt ist. Da sich die Tauchgänge nach dem gleichen Muster wiederholen, beschreiben wir hier zusammengefasst die Tauchbasis Barbados Blue und die erlebten Tauchgänge.

 

Barbados-Blue führt neben Tauchgänge auch Schnorchel-Ausflüge durch. Daneben werden auch Wassersportgeräte wie Bodyboards oder Jetskis vermietet. Die Tauchbasis ist für karibische Verhältnisse sehr gut gepflegt und auch organisiert. Wir konnten unser Tauchmaterial dort jeweils über Nacht sicher verstauen resp. trocknen lassen.

Rund um Barbados hat es zahlreiche Tauchplätze. Auf Grund des meist starken Wellengangs, kann das Tauchboot jedoch nicht sehr schnell fahren. Daher werden meistens Tauchplätze, die mehr oder weniger in Sichtweite des Hotel Hilton Resorts liegen, angefahren. Barbados Blue fährt 3x täglich raus. Der erste Tauchgang ist meistens ein „anspruchsvoller“. Anspruchsvoll heisst ein Limit von 30m. Es gibt keine Dekompressions-Tauchgänge. Die Tauchbasis wird mit einem täglich neuen, bundgemischten Publikum mit unterschiedlichstem Niveau konfrontiert. Die meisten Tauchgäste (vor allem US-Amerikaner, Kanadier und England) haben 1-2 Brückentage zwischen Hotel und Kreuzfahrtschiff zur Verfügung und nutzen diese zum Tauchen. Aus diesem Grund sind die Tauchgänge auch auf dieser Klientel zugeschnitten. Wer jetzt aber „Disney-Tauchen“ erwartet, liegt falsch. 

 

Die von uns beobachteten Leih-Ausrüstungen waren allesamt neu und in sehr gutem Zustand. Da wir unsere Ausrüstung selber mitbrachten, können wir die Qualität nicht abschliessend beurteilen.

 

Die Crew an Bord ist perfekt aufeinander eingespielt. Und auch wenn sie manchmal für Entertainment und Spass sorgen: Das Thema Sicherheit wird sehr seriös angegangen. Nichts wird dem Zufall überlassen. Jeder Tauchgast findet sein Equipment komplett an seinem Sitzplatz. Interessant war, dass man für den ersten Tauchgang sein Gerät immer selber zusammenbauen durfte/musste. Dabei wurde man von den Guides beobachtet. Hier erkennt man schon schnell, welcher Tauchgast Routine hat und welcher nicht. Bei Problemen wird natürlich rasch geholfen. Als wir unsere Geräte testeten, blies Luft beim Ventil der ersten Stufe ab. Wir mussten uns nicht mal gross bemerkbar machen, schon stand einer der Guides neben uns und wechselte den O-Ring aus und das Problem aus der Welt geschafft.

Die Alu-Flaschen waren jeweils mit 220 Bar gefüllt. Da die Wassertemperatur keine grosse Differenz zur Lufttemperatur hatte, änderte sich dieser Fülldruck dann unter Wasser auch kaum.

Das Briefing wurde auf dem Weg zum Tauchplatz durchgeführt. Die Guides legen auf ein paar wesentliche Sicherheitsaspekte grossen Wert. Sie differenzierten auch in ihrem Briefing die Handzeichen für jene, die auf ihrem Finimeter (Druckanzeige) BAR oder PSI hatten. Auch bemerkenswert: Das Blei wird in Pounds und nicht in Kilogramm ausgegeben. Da wir mit normalerweise mit Stahlflaschen tauchen, konnten wir nicht mit Sicherheit bestimmen, wieviel Blei wir tatsächlich benötigten. Für die Guides kein Problem und bestimmten schnell die richtige Bleimenge. Zuerst waren wir skeptisch – doch im Wasser stellten wir fest: Wir waren perfekt austariert.

 

Getaucht wird in Gruppen von ca. 6 Tauchern. Vorne ein Guide, welcher die Sehenswürdigkeiten zeigte, hinten ein Guide, der die Übersicht über die Gruppe behielt. So lange man in Sichtweite zu den Guides blieb, konnte man sich im Riff frei bewegen. Meistens waren es Drift-Tauchgänge. Die Drifts waren jedoch sehr schwach, was uns auch die Gelegenheit gab, das eine oder andere Objekt in Ruhe zu Fotografieren.

Die Riffs selber sind mit vielen Fächer und Peitschenkorallen bewachsen. Korbschwämme gab es sehr viele, die teilweise eine beachtliche Grösse erreichten. Röhrenwürmer gab es sehr viele. Und natürlich auch einige Fische. Riffbarsche waren allgegenwärtig. Ebenso die Anemonenfische und Goldstriemen. Dann waren einige Garnelen ausfindig zu machen wie auch Muränen und Lobster. Die Trompetenfische sind hier teilweise recht bunt. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs hatte es schon sehr viel Jungfisch. Was uns wunderte waren die sehr scheuen Zackenbarsche. Die liessen sich partout nicht fotografieren.

Im Makrobereich hatten wir einige Dinge entdeckt, die wir aber nicht bestimmen konnten. Sie waren so klein, dass wir sie nicht mal im Makromodus richtig fotografieren konnten. Leider werden die Tauchgänge so geführt, dass für langes Suchen von Makroobjekten keine Zeit blieb. Denn es sollte hier einige Seepferdchen geben. Also mussten wir uns mit den grösseren Objekten vergnügen. Die Highlights waren die grossen Schildkröten. Fast bei jedem Tauchgang haben wir mindestens eine Schildkröte gesehen.

 

Dann war da noch das eine Schiffswrack, welches wunderschön von Korallen bewachsen war. Leider hatten wir auch hier kaum Zeit uns ausgiebig mit dem Objekt auseinander zu setzen. Die Guides möchten möglichst viel von ihrer Unterwasserwelt zeigen. Daher bleibt für genaues Hinsehen leider wenig Zeit.

Spätestens nach einer Stunde mussten die Tauchgänge beendet werden. Ausgetaucht wird immer gemeinsam mit dem Guide im Freiwasser. Der Guide schiesst dazu eine Boje an die Wasseroberfläche und die Taucher halten dann für 5 Minuten den Sicherheits-Stopp zwischen 3-5 Meter in der Nähe des Guides ein. Dann wird ausgetaucht und auf das Tauchboot gewartet, dass bereits in der Nähe war. 

An Bord wurde jedem Taucher rasch aus dem Tauchgerät geholfen und das Gerät für den nächsten Tauchgang bereit gemacht.

Zwischen den Tauchgängen erhält man eine halbe Orange und ausreichlich Wasser. Wenn nicht neue Gäste bei der Basis warteten, blieb das Tauchboot jeweils auf dem Meer. Die Oberflächenpause dauert 30-45 Minuten, dann wird bereits zum Wiederholungstauchgang angesetzt.

 

Das Niveau der mittauchenden Gäste war von perfekt bis grauenhaft schlecht. Bei letzteren hatten die Guides auch mächtig viel zu tun. Sei es wegen Übergewicht, Selbstüberschätzung, zu viel Ausrüstung oder von allem ein wenig. Ein Asiate erfüllte alle Klisches: Kaum Taucherfahrung, modernste Ausrüstung, gleich zwei fabrikneue Kameras (Eine Spiegelreflex und eine GoPro), und mit den Flossen auf dem Riffdach rumwühlen. Die Guides hatten auf jeden Fall zu tun – und sie machten dabei einen guten Job. Der Asiate wurde kamaramässig entwaffnet und an die Leine genommen. Auf jeden Fall wühlte er dann nicht mehr im Riff herum.

Die Mehrheit der Tauchgäste waren solide Taucher, die, wie wir, Unterwasser mächtig Spass hatten.

 

Thema Rotfeuerfisch:

„Nur schauen, nichts anfassen“ ist ein Leitsatz, den man als Tauchschüler bei jeder Tauchorganisation weltweit gelehrt bekommt. Klar ist, dass das Thema Harpune dadurch erst recht ein Tabuthema ist.

Doch beim Rotfeuerfisch wird man gezwungen, seine Haltung zu überdenken. Im Briefing wurden wir darauf hingewiesen, dass die Guides nebenbei Jagd auf die Rotfeuerfische machen würden und wir uns darüber nicht wundern dürfen.

Der Rotfeuerfisch ist im Atlantik und in der Karibik nicht heimisch. Und bis vor wenigen Jahren war das auch so. Doch sei es durch entleeren von Aquarien, das Brackwasser von Frachtschiffen oder anderen Ursachen: Der Rotfeuerfisch ist nun in diesen Gewässern angekommen. Die ersten wurden vor wenigen Jahren entdeckt. Jetzt sind die Rotfeuerfische eine Seuche: Den Tieren fehlt es an Fressfeinden. Und vor allem im Einfluss des Atlantiks vermehren sich die Rotfeuerfische viel schneller als in ihrer ursprünglichen Heimat, dem Pazifik. Nun machen die Rotfeuerfische ausgerechnet Jagd auf jene Fische, welche die Korallen von Parasiten befreien. Die Bestände dieser Beutefische werden so stark durch die Rotfeuerfische dezimiert, dass die Korallenriffe in der Karibik in Gefahr geraten. Ein grosses Ungleichgewicht ist innert Kürze entstanden. So sind die meisten Tauchbasen inzwischen bei den Tauchgängen mit speziellen Fanggeräten unterwegs, mit welchen sie die Rotfeuerfische jagen und einsammeln können. Wir wurden mehrfach Zeuge davon. Die Guides erzählten uns, dass sie vor zwei Jahren in einer Saison 50 Fische gefangen hätten. Heute holen sie an einem Tag so viele aus dem Wasser – oft sogar noch viel mehr. Und wie es scheint, reicht dieser Effort nicht aus. Der einzige Vorteil an der Sache ist, dass der Feuerfisch anscheinend sehr köstlich schmecken muss. Einzig das Entfernen des Gifts vor der Zubereitung ist eine heikle Angelegenheit.

 

Abschliessend können wir somit festhalten, dass das Tauchen mit  Barbados-Blue sehr relaxt und entspannend ist. Es gibt einiges zu sehen und zu entdecken. Ideal für die Zeit zwischen Flugzeug und Kreuzfahrt. Aber man muss unbedingt auch genügend Zeit fürs Akklimatisieren bei der Anreise und Endsättigungszeit vor der Abreise einhalten. Wir gönnten uns mehr als 24h Endsättigungszeit, bevor wir unsere Heimreise antreten mussten.

 

Die Bilder zu unseren Tauchgängen und zu Barbados sind in der Bildergallerie Diving Barbados zu finden.

 

Bye Bye Barbados

Über Nacht haben wir unser Tauchmaterial auf dem Balkon unseres Hotelzimmers austrocknen lassen. Im Wissen, dass der Tag lang werden wird, haben wir an unserem letzten Tag auf Barbados nochmals so richtig ausgeschlafen. Nach dem Frühstück packten wir unsere Koffer und legten uns dann erst einmal an den Strand.

Wir versuchten ein Hospitality-Room zu organisieren. Doch das Hotel war leider ausgebucht und konnte keines zur Verfügung stellen. Man zeigte uns jedoch Möglichkeiten, wo wir nach dem Check-Out uns auf dem Hotel-Arial duschen und umziehen konnten.

Gegen Mittag haben wir dann auch unsere Hotel-Rechnung bezahlt und unser Gepäck wegschliessen lassen.

Die Handtücher durften wir für den Nachmittag behalten. Wir genossen nochmals eine richtig grosse Portion Sonne am Strand und einige Leckereien an der Poolbar.

Gegen 16:00 Uhr mussten wir uns dann aber fertig machen und suchten die uns geschilderten Räumlichkeiten auf. Eine Dusche fanden wir nicht – konnten uns aber prima umziehen. Es hatte in diesen Räumlichkeiten sogar Schliessfächer, in welchen wir unser Handgepäck und Wertsachen hätten verstauen können. Wenn wir das nur schon vorher gewusst hätten…

Wir waren wieder eine viertel Stunde zu früh am Taxistand – auch unser Taxifahrer war wieder zu früh da. Die Koffer hatten wir rasch verladen und nahmen Abschied vom Ressort.

Unser Taxi zwängte sich durch den dichten Verkehr. Wir mussten uns glücklicherweise nicht beeilen – Zeit hatte unser Reisebüro genug für diesen Transfer eingerechnet. 

Das Check-In am Flughafen Barbados geht langsam voran. Auf diesen Umstand wurden wir vom Reisebüro deutlich hingewiesen. Daher waren wir auch schon drei Stunden vor Abflug da. Wieso das so ist, konnten wir nicht genau herausfinden. Auf jeden Fall war das Personal ständig mit Abklärungen beschäftigt. Wir befürchteten schon, dass wir mit unserem Extra Tauchgepäck auf Probleme stossen werden – doch Fehlanzeige: Wir wurden schon fast in Rekordverdächtiger Geschwindigkeit abgefertigt.

Die gewonnene Zeit wollten wir mit dem Besuch des Concord-Museums auf dem Flughafengelände verbringen. Von Gästen auf der Royal-Clipper, welche einige Jahre auf Barbados wohnten, wurden wir auf diese Sehenswürdigkeit hingewiesen. Wir wussten nicht, dass die Concord früher von London aus Barbados angeflogen hatte. Auf dem Weg zum Museum wurden wir allerdings von Taxifahrern abgefangen. Sie wiesen uns darauf hin, dass das Museum leider geschlossen sei. Schade – dann vielleicht beim nächsten Besuch..

 

Die Sicherheitskontrolle verlief relativ Problemlos. Wir mussten nur das eine Gepäck öffnen, wo wir unser Reisegeld verstaut hatten. Diese Geldbörsen hat die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbeamtin auf sich gezogen. Man muss wissen: Die Ausfuhr von Barbados-Dollar ist verboten. Und das witterte die Sicherheitsbeamtin vermutlich. Wir hatten aber nichts zu befürchten. Die Barbados-Dollar hatten wir schon ausgegeben und noch Euros, Caribbean-Dollar und US-Dollar dabei.

 

Unsere Condor-Maschine war bereits aus St. Lucia kommend gelandet. In der Wartehalle begegneten wir unserer Flugzeugbesatzung, welche uns nach Frankfurt begleiten wird. Die Crew hat im selben Hotel wie wir übernachtet. Wir hatten schon beim Frühstück vermutet, dass die in Sommerkleider gehüllten deutschen „Touristen“ unsere Flugzeugbesatzung sein könnte und rätselten, wer welche Rolle an Bord haben würde. Wir lagen mit unseren Vermutungen nicht schlecht. 

 

Mit leichter Verspätung konnten wir in unser Flugzeug einsteigen. Wie uns aber der Pilot versicherte, waren die Windbedingungen so gut, dass wir sogar zu früh in Frankfurt landen würden. Wir sassen in der zweitletzten Reihe auf der Steuerbord-Seite. Dieses mal mit Fensterplatz. 

Die Sonne war schon unter gegangen, als unsere B-767-200 ER auf der Piste von Barbados beschleunigte und in den Sternenhimmel abhob.

 

Nach dem Nachtessen versuchten wir es uns so gut wie es ging gemütlich zu machen. Und wir schafften es tatsächlich, während dieses Nachtflugs einige Stunden zu schlafen. In der Nacht gab es zwar einige stärkere Turbulenzen, die aber nicht besorgniserregend waren und uns weiter schlafen liessen.

 

Wir haben sogar so lange geschlafen, dass wir sämtliche gezeigten Filme verpasst haben. Auch gut. Lieber ausgeschlafen ankommen, als hundemüde im Terminal rumzusitzen.

Von Luxemburg flogen wir Richtung Koblenz. Über dem Rein bog unser Flieger Richtung Frankfurt ab. Die Wolkenkratzer von Frankfurt-City ragten mystisch aus dem leichten Bodennebel hinaus. Der Pilot holte in einer grossen Schleife aus und schwenkte Richtung Landepiste auf den FRA-Port ein. Dabei konnten wir beobachten, wie viele Flieger sich wie in eine Perlenkette auf die beiden Pisten zur Landung einreihten.

Sanft setzte unsere B-767 auf und der Pilot bremste unsere Maschine ab. Zügig sind wir zu unseren Terminal gefahren. Ein Krankenwagen wartete am Gate. Wir wunderten uns noch darüber. Doch als wir Richtung Ausgang liefen, konnten wir  Sanitäter beobachten, wie sie eine ältere Passagierin im Flugzeug betreuen mussten.

Wir hatten von all dem nichts mitbekommen – und waren auch irgendwie froh darum. Wir hofften, dass der Vorfall für die Passagierin nicht all zu schlimm war.

Enttäuscht waren wir, als wir feststellen mussten, dass wir den internationalen Bereich verlassen und das ganze Sicherheitsprozedere für den Flug nach Basel über uns ergehen lassen mussten.

Glücklicherweise lief alles effizient ab und wir konnten uns auf die Suche nach einem leckeren Kaffee machen. Diesen haben wir auch in einem recht modernen Kaffee-Shop gefunden. Doch vorbei waren die fröhlichen Gesichter der Angestellten, wie wir es in den letzten beiden Wochen erleben durften. Schade…

Der Rest der Reise ist schnell erzählt: Mit dem Flughafenbus wurden wir zu unserer Bombardier CRJ-700 gebracht, welche uns pünktlich nach Basel flog. In Basel ging es mit Bus, Tram und per Pedes zu unserem Parkplatz. Unser Auto hatte in diesen zwei Wochen leichten Staub angesetzt doch sonst war alles in Ordnung. Die Autobahn Richtung Heimat war relativ frei. Den Weg nach Hause bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erleichterte die Heimreise. Unterwegs haben wir noch kurz die wichtigsten Lebensmittel eingekauft - dann hiess es bereits wieder: „Home sweet home“ :-)

 

Und bereits beschäftigen wir uns wieder mit dem Luxusproblem: „Where do we go next?“