Unsere bisherigen Reisen führten uns bisher vor allem auf den nordamerikanischen Kontinent, Länder in Zentral-Europa oder die kanarischen Inseln.
Aber in den fernen Osten? Das war bisher noch nie der Fall.
Schon seit Jahren schwärmten uns Reto und Cristina von der DTC über das Land und vor allem über die Tauchgebiete vor. Eigentlich waren wir seit 2002, als sie uns das erste mal davon erzählten, nicht abgeneigt, hier hin zu Reisen. Doch immer mussten wir die Prioritäten anders setzen, als es für diese Destination zeitlich gepasst hätte.
Im Dezember 2009 sassen wir nun bei Reto und Cristina im Tauchshop und buchten die Reise im März.
Anreise:
Unsere Reise begann mit einem kurzen Shuttle von Teret nach Sursee, wo wir die SBB bemühten uns mit Sack und Pack zum Flughafen zu transportieren. Dort angekommen checkten wir ein (Gewicht ging genau auf das letzte Kilo auf ;-) Dann hinterlegten wir die GA's beim SBB Schalter und genossen eine Henkersmahlzeit im Foodcorner.
Mit der Metro gings dann ins Dock E, wo der Security Check statt fand. Dank einem Tipp auf der Webseite von DTC haben wir die Formulare der Flughafenpolizei für den Transport der Tauchlampen bereits ausgedruckt und ausgefüllt. Die staunten nicht schlecht, als wir alles Regelkonform präsentiert haben. Denn auf der Webseite des Flughafens, haben wir bis Dato keinen Hinweis dazu finden können.
Eine stattliche Boeing 777-300ER der Singapore-Airlines stand am Gate und wurde beladen. Dank fehlender Transfer-Passagiere hatten wir dann prompt 30 Minuten Verspätung. Die Crew ist top organisiert und reagierte sehr ruhig auf den Zeitdruck. Bevor wir zur Startbahn rollten, gab es dann noch eine Enteisungsaktion: Vier grosse Vehikel, mit grossen Spritzdüsen, sprühten den ganzen Flieger und vor allem die Flügel mit einem Enteisungsmittel ab. Danach rollten wir sofort an die Startbahn, beschleunigten und hoben Richtung Singapore ab.
Der Sitzabstand ist einfach genial und so kam auch Michi mal in den Genuss, die Beine in einem Langstreckenflug auszustrecken. Der Inflight-Service war genial und hatte nicht das übliche Tamtam anderer Airlines. Man fühlt sich bei Singapore sehr gut betreut und vollkommend wohl.
Da es einen Nachtflug war, wurden die Fenster schon früh verschlossen und das Licht gedimmt. Das Boardunterhaltungssystem ist beeindruckend und hat für jeden Passagier etwas dabei. Nur Michi hat es zwei mal fertig gebracht sein System Abstürzen lassen. Sorry an alle Linux-Feaks: Auch Linux sürzt ab, wenn man den Speicher zu fest belastet...
Das Essen war sehr gut und (danke an Cristina) sogar das Glutenfreie Essen hat für Daniela prima funktioniert. Das haben wir bei anderen Airlines nicht immer behaupten können.
Zwischenlandung in Singapore: Zum Glück waren die Klimaanlagen überall eingeschaltet. Dick eingepackt sind wir bei Schneetreiben in Zürich eingestiegen und in Singapore bei 30 Grad wieder raus. Der Transfer ging schnell und so hatten wir noch Zeit, bei Starbucks ein feines Kafi zu geniessen. Silkair, eine Tochter-Airline von Singapore brachte uns dann weiter nach Phuket. Auch dort eine super und sehr aufmerksame Crew. Bei Nacht sind wir dann in Phuket gelandet und bestaunten beim Emigration, wie langsam es doch manchmal zu und her gehen kann...
Wir packten die Koffer, und gingen durch den Ausgang wo uns ein paar hundert Schilder mit Namen begrüssten. Wir mussten uns wirklich darauf konzentrieren, dass wir unsere Namen irgendwo fanden. Cool - wenn man vor einer Meute Menschen steht und alle denken, Du willst zu ihnen. Doch das DTC-Schild war nicht zu übersehen. Wir wurden in einem feudalem Van abgeholt und nach Süden gebracht. Unterwegs mussten wir feststellen, dass für europäische Verhältnisse ein brutaler Verkehr existiert. Der stärkere Gewinnt, ist hier das Motto.
Das Office der Sea-Bees rufte uns im Van an und infomierte uns bereits über das weitere Vorgehen. So checkten wir also zuerst im Palm Garden Resort ein und werden erst tags darauf die Tauch-Angelegenheiten regeln.
Im Resort angekommen, wurden wir bereits mit einem Cocktail begrüsst und Reto und Cristina holten uns bei der Reception ab. Unser Bongalow ist gleich neben dem Pool und von Palmen und vielen anderen tropischen Pflanzen eingesäumt. Wow.
1. Tag: Schon mal mit einem Töff gefahren?
Mofa ja, aber Töff? Die 125er sind Standard und irgendwie müssen wir uns fortbewegen. Mit dem Auto kommt man hier definitiv zu langsam vorwärts. Daher fährt man hier mit dem Töff. Reto organisierte uns nach einem ausgiebig z'Morgen bei der Sea-Bees ein solchen fahrbaren Untersatz. Vorher haben wir unser Tauchmaterial dort ausgeladen und bereits für die erste Tauchtour am Montag bereit gestellt.
Michi machte zuerst eine kurze Probefahrt mit dem Töff, bevor Daniela dann hinter ihm Platz nahm. Es sind schon 20 Jahre her, seit dem wir auf einem motorisierten Zweirad sassen. Etwas wacklig aber zielsicher machten wir unsere erste Tour zum Einkaufsladen. Die erste Tour haben wir überlebt. Als Belonung gab es eine Abkühlung im Pool. Schliesslich mussten wir noch unsere UW-Foto-Ausrüstung auf Herz und Nieren prüfen.
Am Abend besuchten wir eine feine Grillbeiz, die vom ehemaligen NASA Ingenieur Don Battles geführt wird. Er ist 76 Jahre jung und verkauft nun seinen Betrieb. Schade. Die Beiz war super.
Nach dem All-You-Can-Eat Buffet schwangen wir uns wieder auf unseren Töff und fuhren zur Massage. Wow - so eine Thai Massage ist schon recht anspruchsvoll, wenn man sie noch nicht kennt. Nach der Fliegerei war es aber die beste Therapie. Der Rücken ist wieder gerade :-) Zum Abschluss gab es noch am Strand feine Cocktails zu schlürfen. So endete unser erster Tag in Phuket sehr entspannt. Morgen werden wir die Insel mit unserem Töff weiter erkundigen. Am Montag ist dann aber endlich Tauchen angesagt.
Interrupt - Neustart
Die Tropen haben so ihre kleineren und grösseren Risiken. Auf alle Fälle mussten wir unseren Tauchgang um einen Tag verschieben. Irgend ein Käfer hat es sich in unserer Magengegend gemütlich gemacht und dafür gesorgt, dass wir mal so richtig durchgespült wurden. Nach einem Tag konnten wir aber bereits wieder feste Nahrung zu uns nehmen. Also streichen wir das Anemonen-Riff von der Liste und konzentrieren uns auf den nächsten Tag, der sehr vielversprechend sein wird.
Die vorgezogene Tauchpause erlaubte uns den Resort-Pool ausgiebig zu geniessen. Und irgendwie hat es im Kopf einen Reset gegeben. Eigentlich auch nicht schlecht, oder?
Endlich - Salzwasser
Der Wecker ging schon um 08.00 Uhr los. Wir mussten nur noch das notwendigste zusammenpacken, dann konnten wir schon losziehen. Am 08.45 Uhr mussten wir bei der Basis sein - nüchtern, hats geheissen. Da wir eh fast kein Alkohol drinken, konnte das nur heissen, dass wir nichts Frühstücken sollen. Lassen wir uns also überraschen. Da wir einiges Material bei uns hatten, schleppten wir Sack und Pack zu Fuss zur Basis.
Dort angekommen wurden wir bereits von Reto, Cristina und der Sea-Bees-Crew erwartet. Unsere Tauchausrüstung war bereits auf dem Schiff. So mussten wir nur den basiseigenen Transporter besteigen und wurden zum Hafen gebracht. Dort angekommen, wimmelte es vor Tauchern, Fischern und anderen Gästen. Mit einem Bus wurden wir über den fast 1km Steg zum Schiff gebracht: Die Excalibur II.
Bevor wir an Board gingen, mussten wir die Schuhe ausziehen. An Board wird nur Barfuss herumgelaufen. Wir betreten das Schiff über das Achterdeck wo alle Tauchausrüstungen bereit standen. Zu jeder Ausrüstung gab es eine Wasserflasche, auf welchem jeweils der Name des Tauchers aufgeschreiben war. Nachfüllen jederzeit und gratis!
Mit Cristina unternahmen wir eine kurze Tour durch das Schiff. Sie erklärte uns alles Wissenswertes zu unserem Tauchausflug. Und schon legte die Excalibur II ab. Während unserer 1,5 Stunden Überfahrt gab es wie vorgewarnt ein deftiges z'Morge: Spiegelei und Speck. Es gab auch leichtere Kost...
Racha Yai
Racha Yai ist eine kleine Insel südwestlich vor Phuket, die unsere Excalibur an diesem Tag anlief.
Unser erstes Ziel war die Bungalow Bay im Norden. Viele Ausflugsschiffe, Fischerboote und einige Tauchboote lagen in dieser Bucht. Reto hielt uns "Tropen-Neulinge" ein ausführliches Breefing, bevor wir uns in die Nassanzüge stürzten und unsere Ausrüstung anzogen. Dabei halfen uns die Crewmitglieder äusserst Vorbildlich. Sie erkannten schon kleinste Probleme und halfen sofort, diese zu lösen.
Wir gehörten zur ersten Gruppe, die ins Wasser springen durfte. Atemregler in den Mund, den Rest der Ausrüstung fixieren, und mit einem kleinen Schritt war es der grosse Sprung in ein neues Abenteuer: Endlich Salzwasser!
Unser erster Tauchgang führte uns entlang der Bucht. Maximale Tiefe 22m. Weiter unten gab es praktisch nur Sand. Oben dafür jede Menge Korallen und natürlich deren ganzen Bewohnern, die es zu entdecken gilt. Vieles war uns sehr vertraut, aber Fledermausfische, Falterfische, Feuerfische und diese vielen Farben waren was ganz neues. Auch die Wassertemperatur von bis zu 30 Grad war für uns gewöhnungsbedürftig.
Der zweite Tauchgang sollte dann ein Drifttauchgang werden. Leider war die Strömung sher schwach, so mussten wir halt doch noch ein wenig flösseln. Dafür konnten wir so einiges Fotografieren wie ein grosser Schwarm junger Barrakudas, Muränen oder auch die Anemonenfische. "Finding Nemo" lässt grüssen.
Zwischen den Tauchgängen und danach wurden wir von der Küchencrew super gut versorgt. Gemütlich schipperten wir dann wieder Richtung Phuket zurück und genossen einen wunderschönen Abend. Das war der Einstieg zum Angewöhnen hiess es...
Phi Phi Island
Phi Phi Island stand auf jeden Fall auf dem Programm. Reto und Cristina mussten sich ums Geschäftliche kümmern. Und so kamen wir in den Genuss eines Top-Guides, der hier jede Ecke auswändig kennt. Er ist kein Einheimischer, wie man vermuten mag, sondern ein gestandener Bayer. Und des ist gscheid und recht so. Wir hatten unseren Spass.
Unterwegs nach Phi Phi Island machten wir zuerst einmal halt bei "Koh Doc Mai"(-> Google Map):
Koh Doc Mai heisst in etwa "Blumeninsel". Nur auf der Insel wächst keine einzige Blume. Dafür ist Unterwasser alles voll mit Krustenanemonen, die halt aussehen wie Blumen.Geplant war, dass wir die Insel von Westen her anfahren und dann einmal umrunden.
Also Atemregler in den Mund - Jump - und auf Kommando abtauchen. Und schon war die Planung im Eimer. Stefan machte wie wild auf sich aufmerksam und deutete in eine Richtung. Aus dem Trüben sahen wir plötzlich etwas grosses auf uns zukommen.Etwas sehr grosses. Und da sahen wir auf einmal den grössten Fisch der Welt vor uns: Ein Wahlhai. Ok - es war mit ca. 6m "nur" ein junger Walhai - aber es war unser erster Walhai. Yess.
Den Rest dieses Tauchgangs suchten wir noch die Wand nach Makroobjektiven ab und wurden auch mit vielen Schnecken und Krebsen fündig. Die vielen Korallen, Feuerfische, Muränen, Falterfische usw. gingen dabei schon fast vergessen.
Die Zeit reichte nicht mehr, die Insel ganz zu umrunden und so kehrten wir zum Ausgangspunkt zurück und suchten natürlich nochmals nach dem Wahlhai. Dem ist es vermutlich ab den vielen Tauchern zu bunt geworden und suchte das Weite. Wir waren mit diesem Tauchgang rundum zu frieden.
Turtle Rock
Nach dem wir auf der Excalibur II feine Früchte auf der Weiterfahrt zu Phi Phi Island nahmen, stand schon der nächste Tauchgang an. Stefan hat uns wieder super auf den bevorstehenden Dive gebrieft und merkte noch an: "Für Männer: Turtle Rock ist dort wo der Leonardo das Caprio erfand. Für die Frauen: Da war der Drehplatz von The Beach". So haben wir uns rasch auf dem Achterdeck wieder "angerödelt" und standen auf der Plattform zum Absprung bereit, als die Excalibur II den Tauchplatz erreichte.
Wir mussten nicht lange warten, bis der Tauchplatz seinem Namen gerecht wurde. Gleich zwei grosse Schildkröten konnten wir bei der Nahrungssuche beobachten und ein wenig begleiten. Das war ein schönes Schauspiel.
Wir liessen uns durch die Strömung am Riff entlang gleiten und hielten wieder Ausschau nach den kleinsten Riffbewohner. Und siehe da:
ein Geisterfetzenfisch versteckte sich bei einer grossen Fächerkoralle. Wow - schon die zweite Prämiere an diesem Tag. Und ein dritter Tauchgang erwartete uns noch. Nach dem Austauchen, konnten wir noch einen Blick auf die Badebucht von "The Beach" werfen. Eine wunderschöne Bucht, die nun aber von vielen Tagestouristen belagert wird.
An Board der Excalibur II gab es nun ein feines Thai-Mittagessen. Dabei hatten wir einen herrlichen Blick auf unseren nächsten Tauchplatz: Koh Bida Nai". Ein grosser Felsen, der aus dem Meer ragt und gleich neben seinem Geschwister Koh Bida Nok steht.
Koh Bida Nai
Als wir uns zum Tauchgang bereit machten, tanzte schon die ganze Zeit jemand von der Sea-Bees mit einer Filmkamera um uns herum und filmte uns. Zuerst waren wir etwas irritiert, bis Stefan auftauchte und meinte: "Ach der - das ist Bek und taucht heute mit uns - rettet ihn nicht, der schaut unter Wasser immer so aus". So war das Eis gebrochen und wir lieferten Bek einen Filmreifen Jump von der Excalibur II.
Wir wollten ausschau nach Leopardenhaien halten und mussten daher eine zeitlang gegen die Strömung ankämpfen. Das hat etwas Luft gekostet. Dabei schoss es uns noch durch den Kopf: "Hätten wir doch beim Mittagessen nicht nochmals nachgeschöpft". Das Hailight blieb aus, dafür konnten wir eine schöne Geistermuräne bewundern. Auch diese war für uns neu.
So tauchten wir durch Spalten und kleine Überhängen und genossen die Farbenpracht und Artenvielfalt. Stefan setzte bereits wieder die Boje, damit wir auftauchen konnten. Oben angekommen, waren wir tiptop im Lee des Felsen. Andere Gruppen haben einen schlechteren Ort erwischt und tauchten genau zwischen den Felsen auf, wo die Excalibur II wegen den Brandungswellen kaum hin kam. Stefan hat die Taucher zu uns gerufen, damit das Bergen durch die Schiffsmannschaft sicher durchgeführt werden konnte.
Mit Cafe und Kuchen fuhren wieder bei einem wunderschönen Sonnenuntergang zurück in die Chalong Bay in Phuket.
Letzter Tauchtag vor der ersten Tauchpause
Bevor es zu unserem 3-Tages Tripp zu den Similan Islands geht haben wir nochmals eine Tagestour auf der Excalibur II gebucht um danach noch einen Tag Tauchpause dazwischen schalten können.
Geplant war der Besuch beim Wrack "King Cruiser", den wir aber kurzfristig wegen zu hohen Wellen absagen mussten. Ob wohl der Wahlhai noch am Koh Doc Mai ist? Der Captain änderte den Kurs zur Insel und wir machten uns derweil zum Tauchgang bereit. Nach dem Jump von der Plattform tauchten wir rasch ab und hielten ausschau. Leider kein Wahlhai. Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber die Makrowelt liess uns nicht im Stich: Ein Seepferdchen! Schon wieder ein Lebewesen, welches wir zum ersten mal vor die Linse bekamen.
Dieses mal gelang uns sogar die Umrundung des Felsen und fotografierten dabei noch einige Schnecken, Korallen und Feuerfische. Die Excalibur II fischte uns nach einer Stunde wieder aus dem Wasser und wir machten uns auf zum nächsten Tauchplatz - natürlich mit dem traditionellen Thai-Mittagessen, dass nun dieses mal auch etwas scharf ausgefallen ist ;-)
Shark Point
Es ist nur ein kleiner Felsen, der am Sharkpoint zum Meer hinaus ragt. Stefan hat uns auf eine Karte die Unterwassertopographie und erwartete Strömungen genausten erklärt. Und so tauchten wir schon bald im Lee des Felsen ab. Wir beobachteten, dass eine andere Tauchgruppe einige Leopardenhaie entdeckt haben. Da aber schon viele Taucher dort waren und die Strömung an dieser Stelle ungünstig war, schlugen wir unseren geplanten Weg ein.
Viele Tisch- und Fächerkorallen säumten den Weg und die grossen Tonnenschwämme waren sehr beeindruckend.Ein Schwarm von über 20 Sepien zog über unseren Köpfen dahin. An einem Felsen waren eben so viele Jungmuräne versammelt und beobachteten uns. Auch gelang das eine andere Foto, obwohl wir mit der teils kräftigen Strömung zu kämpfen hatten. Super Schöner Tauchplatz.
Zum Ende des Tauchgangs, liessen wir uns einfach in der Strömung treiben, beobachteten noch ein paar Barakudas und Hornhechte und tauchten gemütlich aus. Trotz der fünf Tauchschiffen, die am Shark-Point versammelt waren, erkannte uns die Excalibur II schnell und holte uns aus der Dünung hinaus.
Jetzt durften wir nochmals die feinen Früchte bei der Heimfahrt geniessen.
Tauchpause
Abenteuerlich war die 10km Fahrt zum Shopping-Center. Doch wir schlugen uns als "Farangs" im Thaiändischen Verkehr nicht schlecht. Ganze drei Malls haben wir besucht. Von Standard bis Luxus-Tempel. Natürlich haben wir auch das eine oder andere gekauft. Aber der Kaufrausch blieb trotz der zum Teil sehr tiefen Preisen aus. (Gewisse Dinge lassen sich auf einem Töff einfach nicht transportieren ;-)
Der Rest des Tages genossen wir am Pool, assen frische Früchte, packten für den morgigen Tag, bearbeiteten noch die letzten Fotos und führten diese Webseite nach. So werden wir es selber auch nie vergessen, was wir bisher in Thailand erleben durften. Noch ein feines z'Nacht und morgen geht's los in den Nationalpark: Die Similan Islands!
Früh weckt sich, wer rechtzeitig auf Tour gehen will
Es gibt wenige Momente im Leben, in welchen man den Wecker freiwillig morgens schon um 06:00 Uhr klingeln lässt. OK, ein Handy weckt nicht mehr so schrill wie ein mechanischer Wecker aus früheren Tagen, aber im Urlaub ist ein Wecker nicht gerade ein erwünschter „Ausrüstungsgegenstand". Ausser, man hat grosses vor...
Also liessen wir uns um 06.00 Uhr aus dem Schlaf reissen. Doch wir haben dem Wecker ein Schnippchen geschlagen - denn wir waren vor Aufregung auf die Bevorstehende Tour schon viel früher wach. Also sind wir nur noch rasch unter die Dusche und haben klar Schiff für die Abreise gemacht. Alles Gepäck, welches wir nicht benötigten, konnten wir schon am Abend zuvor bei der Reception abgeben, wo es nun die nächste Tage für uns aufbewahrt wird.
Wir waren kaum am Ausgang, kam auch schon pünktlich der Bus der Sea-Bees. Der Bus war rasch verladen und wir konnten es uns in den Ledersitzen so richtig gemütlich machen. Nachdem wir im Süden von Phuket noch weitere Gäste aufgenommen haben, düsten wir dann Richtung Norden mit dem Ziel Tab Lamu. Unterwegs haben wir den Süden von Thailand aus dem Fenster bestaunt und uns über so einiges gewundert oder amüsiert. Anderes Land - andere Sitten und Gebräuche. So muss Urlaub sein.
Als wir am Hafen von Tab Lamu angekommen sind, mussten wir nur ein paar Meter zu Fuss gehen und schon standen wir vor unserem Schiff, die „Genesis 1". Um unser Gepäck sorgte sich wieder einmal die Sea-Bees Crew vorbildlich. An der Mole waren die beiden Sea-Bees Yachten „Stingray" und „Genesis" aneinander vertäut. Wir wurden von Pam, unserer Tour-Leaderin der nächsten Tage an Land begrüsst, versorgten unsere Schuhe in einer Box (die sehen wir nun ein paar Tage nicht mehr) uns sind via Stingray zur Genesis an Board gegangen.
Die Genesis ist ein relativ „kleines" Safari-Schiff. Die 2er Kojen bestehen aus Kajütenbetten. Die Kojen sind wirklich nur zum Übernachten gedacht, was bei einer 3-Tages Tour mit zwei Übernachtungen völlig ausreichend ist.
Unsere Ausrüstung war rasch an Board und so machten wir uns daran, alles auszupacken, zu kontrollieren und das eine oder andere noch zu konfigurieren und zu verstauen. Nach 20 Minuten waren alle Aufgaben erfüllt und unsere Tauchgeräte bereit zum Abtauchen.
Auf dem Oberdeck machten wir es uns gemütlich, die Genesis 1 legte ab und los ging unser erstes Live-A-Board Abenteuer. Pam und ihr Co-Leader Dirk brieften uns über das weitere Vorgehen. Doch die Beiden wurden unterbrochen, als plötzlich diverse kleine Feuerwerks-Kracher abgefeuert wurden. Pam erklärte uns, dass die thailändischen Seeleute sehr abergläubisch sind und bei Hafenausfahrt mit diesen Böllern die bösen Geister verjagen. Na dann, uns soll's recht sein. Unterwegs wurden wir von der Stingray überholt. Der Moderne Katamaran ist ideal gebaut und mit ihren 2 x 1100 PS Starken Motoren, welche die Stingray mit 24 Knoten fast zum Fliegen bringt, sehr gut für die Tagestouren zu den Similans geeignet. Mit unserer Genesis geht's etwas gemütlicher voran.
Nach 3,5 Stunden sind wir dann auch an unserem ersten Ziel angelangt: „Koh Tachai Reef". Die Guides haben uns bereits sehr ausführlich gebrieft und so fanden wir uns beim Eintreffen in der Bucht bereits ausgerüstet auf der Plattform für den „Jump" ins Salzwasser. Kaum war die Genesis 1 in Position, kam von der Crew schon das „OK - jump!" und wir sprangen ins sehr warme salzige Nass.
Kaum waren wir abgetaucht, ging's schon los: Reto entdeckte etwas und machte laut auf sich aufmerksam. Wir blickten in die Richtung, wo er hindeutete - da sahen wir ihn auch: Ein Leopardenhai. Doch der Hai war an uns nicht sehr interessiert, schwamm eine Schleife und zog von dannen.
Der erste Tauchgang war sehr gemütlich und wir durchsuchten die Felsen und Korallen nach Makro-Objekten. Hie und da wurden wir auch fündig und schossen unsere Fotos. Ein Igelfisch machte noch einen Kurzbesuch bei uns bevor wir wieder austauchten. Reto hat sich zum Ziel gesetzt, Michi das setzen eine Safty-Boje beizubringen. Der erste Versuch gelang, war aber noch mit grossen Problemen behaftet.
Die Crew der Genesis hatte uns sehr schnell entdeckt. Wir mussten nach dem Austauchen kaum warten, schon war das Schiff bei uns. Die Crew hat uns vorbildlich geholfen, wieder an Board zu kommen. Keine Hektik, alles Ausrüstungsgegenstände wurden rasch entgegengenommen, und fein säuberlich verstaut. Rasch waren wir an Board, haben geduscht und waren umgezogen. Bereits gab es das erste Thai-Essen. Wir fühlten uns bei der Crew sehr gut aufgehoben.
Während wir an Deck ein wenig dösten, fuhr der Captain unsere nächste Destination an. Koh Torinha heisst die Insel.
Suche den Guide
Der Tauchgang hat super angefangen: Zuerst sahen wir zum ersten Mal einen Weissspitzen Riffhai, dann ein grosser Barrakuda und in der Wand hatte es viele Makro-Objekte, wie z.b. auch eine Nacktschnecke, die Michi vor der Linse vorbei flog. Die Sicht war nicht optimal. Wir kreuzten auf unserem Weg eine andere Tauchgruppe und verloren dabei im Gewirr von Taucher und Bubbles plötzlich Reto und Cristina. Wir wussten nicht, welchen Weg sie eingeschlagen haben und kämpften eine Zeit lang an Ort gegen die immer stärker werdende Strömung. Nach ein paar Minuten erblickten wir die Beiden hinter einer Felskante und liessen uns durch die Strömung dort hin treiben. Es wäre so einfach gewesen...
Schlussendlich hat die Padlerrei in der Strömung recht viel Luftvorrat gekostet worauf wir den Tauchgang etwas früher beendeten. Natürlich mit der obligaten Übung des Setzen der Safty-Boje - Mist, dieses Mal hatte Michi vergessen, den Rail genügend aufzurollen...
Nach der Hektik unter Wasser sorgte die Crew auf der Genesis wieder für Entspannung. Rasch waren wieder an Board und die Ausrüstung verstaut. Die 3 Quadratmeter Schiffskombüse zauberte wieder erstaunliches und so wurde Leib und Seele wieder auf Vordermann gebracht.
Die Genesis ist inzwischen an unserem Nachttauchplatz Koh Surin Tai „Ao Pakkat" angekommen. Natürlich versuchten wir die Crew dafür zu gewinnen, den Nachttauchgang in der tief schwarzen Nacht durchzuführen und nicht gleich nach Sonnenuntergang. Leider bissen wir dabei auf Granit - verständlich - auch die Crew darf einmal Feierabend machen.
Die Flaschen waren wieder rechtzeitig gefüllt und wir „rödelten" uns bei Sonnenuntergang auf dem Achterdeck an. Eine super schöne Stimmung und bald fanden wir uns bei Einbruch der Dunkelheit im Salzwasser. OK-Zeichen bestätigen, mit dem Schnellablass die Luft aus dem Jacket entleeren und schon waren wieder in unserer eigenen Welt.
Wir hatten absolut keine Strömung und so war es ein sehr entspannendes Erlebnis, mit der Lampe das Riff abzusuchen. Bereits waren die ersten Nachträuber unterwegs und jagten in den zahlreichen Jungfischschwärme. Ein super schönes Schauspiel. Die Feuerfische sahen in der Dunkelheit faszinierend aber auch bedrohlicher aus als sonst. Und so haben wir mit 50 Minuten Tauchzeit etwas von der gebrieften Zeit von 45 Minuten überzogen. Wir mussten doch schliesslich beim Sicherheitsstopp noch mit dem Plankton spielen. Dazu schalteten wir die Lampen ab und verwirbelten vor unseren Masken das Wasser. Dabei beginnen einige Arten von Plankton fluoreszierend zu Leuchten.
Und was gab es nach dem Tauchgang. Natürlich wieder etwas feines zu essen.
Nacht unter Sternenhimmel
Irgendwie konnten wir uns mit der Koje nicht so recht anfreunden. Nicht nur, weil die relativ klein war, sondern weil wir unsere ganze Fotoausrüstung darauf ausgebreitet haben. Wir erinnerten uns an Pam's Worte beim ersten Breefing: „Geniesst den Sternenhimmel auf dem Oberdeck.." Also packten wir unsere Decken und Kissen und fanden uns kurz darauf über der Kabine des Captains auf dem gepolstertem Oberdeck. Sahen zum ersten Mal den Sternenhimmel aus der Nähe des Äquators und stellten fest, dass der Mond sichel von hier aus wirklich auf der Kante steht.
Durch das sanfte Schaukeln des Schiffes liessen wir uns in den Schlaf wiegen und schliefen daraufhin schon tief und fest.
Gerne hätten wir ausgeschlafen. Doch noch bei Dunkelheit klingelte uns morgen früh um 06.00 Uhr der Wecker aus dem Schlaf. So haben wir rasch unsere sieben Sachen gepackt, in der Koje verstaut und warteten auf dem Oberdeck auf das Briefing für den Early-Morning Dive. Alle Taucher hatten ränder unter den Augen, waren nicht sehr gesprächig, packten einen Kaffee und ernährten sich von Joghurt und Müsli, dass bereit stand. Die Lebensgeister wurden mit dem Sonnenaufgang langsam wach und so sind wir um 07.00 Uhr bei „Koh Chi - White House Rock" abgetaucht. Auszug aus dem Dive-Log „Early Morning Dive. Gemütliches Abhängen am Riff. Nicht viel Spektakuläres, ausser die mega grossen Tischkorallen und ein Feuerfisch".
So fanden wir uns schon früh wieder - wie hätte es anders sein können ;-) - zum ausgiebigen Frühstück an Deck. Derweil nahm die Genesis Kurs auf Richelieu Rock - einer der Top-10 Tauchplätze der Welt.
Zusammenfassung 3er Tauchgänge am Richelieu Rock:
Dass die Crew super arbeitet und zwischen den Tauchgängen etwas zu essen gibt, ist inzwischen klar. Die drei Tauchgänge fassen wir daher als Gesamteindruck zusammen. Wir waren an diesem Tag das siebte Safari-Schiff, welches am Richelieu-Rock ankerte. Es kamen noch drei weitere dazu. Mangels Ankerplatz befestigte die Küstenwache ihr Schiff an unserem Boot. Wir schauten zu, wie die anderen Schiffe im 5-Minuten Tackt jeweils 10-20 Taucher absetzten. Unsere Planung war atypisch. Daher sind unsere Tauchgänge dann gesetzt, wenn die anderen Tauchschiffe Tauchpausen hatten. Und so war nicht so viel Geblubbere unter Wasser. Beim ersten Tauchgang hatte es viele Quallen unter Wasser. Prompt erwischte es auch uns: Es fühlte sich an, als ob jemand mit Schleifpapier über Kinn und Stirn daher zog. Die Quallen waren beim zweiten und Dritten Tauchgang bereits wieder verschwunden.
Zu sehen gab es viel - sehr viel. Die Top Vertreter waren ein Seepferdchen, eine Harlekin-Garnele, Sepien, die richtig „fotogeil" waren und „Mad-Edi". Mad Edi ist ein riesen Barrakuda von über 2m Länge. Er ist quasi der Hausherr des Riffs und hat keine Scheu ab und zu auf Tuchfühlung mit den Tauchern zu kommen. Einmal hatten wir Mad Edi beleidigt: Als er vor zig Fotoapparaten posierte, kam plötzlich Pam aufgeregt zu uns und wollte uns noch kurz vor dem Austauchen etwas zeigen. So zogen plötzlich zig Taucher vom Mad Edi ab und düsten Pam hinter her. Mad Edi schwamm uns bis zum Ziel hinterher. Als er sah, dass wir eine „mickrige" Harlekin-Garnele fotografierten, zog er von Dannen und war nicht mehr gesehen.
Nochmals ein Platz unter den Sternen
Wir innerten uns: Bei unserem Abflug in Zürich -1 Grad und Schneetreiben. Und hier? Weit über 30 Grad und Nachts um die 25. (Gefühlt J ) Klar, dass wir auf dem Dach der Captains Cabin auf den Matten unsere Kissen und Decken ausbreiteten und im Gang der Wellen die Sterne nochmals bewunderten. Hoffentlich ist der Schnee weg, wenn wir wieder nach Hause kommen...
Auch die schönste Nacht unter dem Sternenhimmel nimmt mit dem schrillen des Weckers ein jähes Ende. Schnell die Decken und Kissen in der Koje versorgt und bei einem Vor-Frühstück dem Briefing zugehört. Und im Delirium haben wir noch etwas von Strömung wahrgenommen.
Jump und weg
So standen wir pünktlich, ausgerüstet und gecheckt auf der Plattform der Genesis. Wir sprangen auf Kommando „ok - jump" von der Plattform und - wow hat das Strömung heute. Gerade noch mit einem letzten eleganten Flossenschlag haben wir die Mohringleine zum Abtauchen erwischt. Reto diente dabei als „Taucher-Fänger". Er sammelte alle Taucher ein, die drohten, die Boje wegen der Strömung zu verpassen. Also rasch abgetaucht und irgendwo Strömungsschatten suchen. Den haben wir auch hinter den vielen grossen Felsblöcken gefunden. Doch die Haie waren alle weg. Nichts zu sehen. Einzig ein Blaupunktstechrochen schaute kurz vorbei. Ab und zu mussten wir wieder gegen die Strömung ankämpfen. Der Luftvorrat ging so schneller zu neige als gewohnt. Also suchten wir rasch wieder die Mohringleine zum Auftauchen. Die Strömung hat inzwischen stark zugenommen. So hingen wir wie Fähnlein im Wind an der Mohringleine während des Safty-Stops. Da noch weitere Safari-Boote anwesend waren. Gab es ein kleines Gedränge an der Leine.
Als wir an der Wasseroberfläche angekommen waren, sahen wir die Genesis in einige Entfernung. Die Strömung zog genau dort hin. Also liessen wir von der Moringleine los, bliessen eine Safty-Boje auf und liessen uns Richtung Genesis treiben. Die Crew hat uns sehr schnell entdeckt und so waren wir innert ein paar Minuten wieder an Board. Was für ein Early-Morning Dive. Viel Erfahrung, wenig zum Geniessen.
Wir waren die letzten Taucher, die an Board kamen. Und so nahm die Genesis Kurs auf Koh Bon, während wir unser Frühstück an Deck genossen. (Und um das restliche Nutella kämpften ;-)
Am Tauchplatz West Ridge unternahmen wir die letzten zwei Tauchgänge. Faszinierend war, die verschiedenen Strömungslagen von Warm und Kaltwasser. Das Kaltwasser floss vom Boden bis in einer Höhe von 4 Metern. Reto, Cristina und Michi kämpften sich am Boden entlang gegen die Strömung und ahnten nichts, dass 5 Meter weiter oben die schönste Ruhe herrschte. Erst ein Blick zu Daniela verriet: Dort oben ist es stinke gemütlich... Also tauchten wir quer durch das starke flimmern von Kalt- und Warmwasser hindurch und tauchten „entspannt" weiter. Die Sicht war zeitweise sehr gut. Leider konnten wir keinen Grossfisch entdecken. Dafür sahen wir eine Gelblippen Seekobra, wie sie an die Wasseroberfläche schwamm, kurz Luft holte und danach wieder abtauchten um am Riff weiter zu jagen. Oder eine Muräne, die mit einem anderen Riffbewohner Ärger wegen dem Unterschlupf hatte. Das war ein lustiges Schauspiel, wie der Kaiser-Lippfisch sich der Muräne iquer in den Weg stellte, diese sich davon aber nicht beeindrucken liess und mit einem Kopfstoss seinen Widersacherer auf die Seite katapultierte.
Die Safari geht zu Ende: Tauchpause!
Mit der Insel Koh Bon ging unser letzter Tauchgang auf der Tour zu Ende. So haben wir unsere Ausrüstung verstaut und unsere Kojen geräumt. Natürlich genossen wir noch ein letztes Essen an Deck der Genesis (wir trauen uns nicht auf die Waage zu stehen - nenee, dass lassen wir lieber mal sein). Nun ist Tauchpause angesagt. In drei Tagen haben wir 10 Tauchgänge unternommen, was klar gegen unsere Prinzipien von maximal 2 Tauchgängen pro Tag verstösst. Nun, wir haben es ausprobiert und müssen sagen: 3 Tauchgänge ist das absolute Maximum, dass wir uns über eine kurzen Zeitraum antun können. 4 Tauchgänge: Nur in absoluten Ausnahmen. (Zukünftig schlafen wir aus ;-)
Wir machen nun auf jeden Fall einen Tag Tauchpause und werden den Pool im Tropical Garden auskosten. Die Genesis legte am der Peer von Tab Lamu an, und wir wurden kurz darauf mit dem Bus der Sea-Bees in den Süden von Phuket transferiert.
Die Magie des Pools
Wir sind eigentlich fast unerfahren, was Hotel-Poolferien betrifft. Eher mit Naserümpfen sind wir bisher diesem Thema begegnet. Bei unseren Tauchferien in St. Tropez, El Hierro etc. war der Pool kein Thema, da der Strand unmittelbar zur Verfügung stand. Doch mit Phuket ist alles anders, so auch die Tauchpause: Morgens aufstehen, kurz dem Pool hallo sagen und ab zum Frühstück. Danach wahlweise Sonnenbaden oder in der Hängematte die Aussicht auf den Pool geniessen und staunen, mit welchen Problemen sich die Tauchanfänger im Pool so herumschlagen müssen. Danach ein ausgiebiges Sprudelbad im Whirlpool und weiter abhängen. Ab und zu bemüht man sich an die Resort-Bar, bestellt sich frisch gepressten Mangosaft und dazu eine Schale mit tropischen Früchten, die einem dann auch an den Pool gebracht werden.
Später ein wenig sportliche Tätigkeit mit Apnoetraining inkl. Abtauchen auf 3m und dabei den Tauchanfängern zuwinken. (Wichtig: Keine Scherze mit UW-Zeichen wie "keine Luft" machen...) Danach lässt man sich vom Wasserfall sanft massieren, bevor ein Nickerchen auf dem Programm steht. Ist diese Schwerarbeit vollbracht, schreitet man zum Abendessen an der Poolbar. Und zum Abschluss Planschen bei Mondschein. Tauchpause am Pool kann so schön sein...
Zum Schluss nochmals zu den Phi Phi Island
Phi Phi Island, oder genauer Koh Phi Phi, hat uns letzte Woche so gut gefallen, dass wir unseren letzten Tauchtag nochmals dieser Tour widmen. So fanden wir uns wieder pünktlich und mit nüchternem Magen wieder auf der Basis ein, von wo aus wir wieder schnell auf die Excalibur transferiert wurden. Bereits wurden wir von unserem heutigen Guide Dominik erwartet.
Unsere Geräte waren schnell Abtauchbereit und so konnten wir uns auch schon dem Frühstücksbuffet widmen. Während die Excalibur Kurs auf den Tauchplatz "Shark-Point" nahm machten wir es uns an Deck gemütlich.
Das Breefing war relativ schnell erledigt, da Buddyeinteilung und Tauchplatz schon bekannt waren. Dominik versprach uns, etwas Rücksicht auf unsere Fotographischen Aktivitäten zu nehmen und wolle auch entsprechend langsam tauchen.
Ausgerüstet und gescheckt stehen wir auf dem Achterdeck, als der Captain die Motoren drosselte und zum Tauchplatz einschwenkte. Der kleine Felsen mit der Leuchtfeuermarkierung zog nun in unser Blickfeld, wir begaben uns auf die Plattform, warteten auf das Kommando und sprangen darauf hin wieder ins warme salzige Nass.
Ok-Zeichen und Abtauchen. Unter Wasser zeigte Dominik schon an, dass er etwas Besonderes gefunden hat. Und tatsächlich: Ein Geisterfetzenfisch machte seine Aufwartung am Shark-Point. Doch eine kleine Sensation blieb nicht aus: Daniela fand kurz darauf ganz in der Nähe einen zweiten Geisterfetzenfisch. So schossen wir einige Fotos und tauchten am Riff entlang weiter. Ein Schwarm von über 50 Sepien zog an uns vorbei und schon zeigte Dominik an, wieder etwas besonderes Gefunden zu haben: Haie. Zwei Haie in einer kleinen Höhle. Und tatsächlich: Zwei Bambushaie schliefen in der Höhle und erholten sich von ihren nächtlichen Raubzüge.
Etwas später, bei einem grossem Felsblock mit vielen Korallen eine weitere Sensation: Ein Seepferdchen. Die sind echt schwierig zum Fotografieren, da sie sich gut in den Korallen tarnen. Der Autofokus unserer Kamera bekundete daher auch so seine Mühe, das Seepferdchen mit der richtigen Schärfe abzulichten. Aber mit etwas Geduld hats dann geklappt.
Zum Finale dieses Tauchgangs konnten wir drei Sepien beobachten, die (wie bei Richelieu Rock) vor unserer Kamera posierten. Und schon waren die 60 Minuten vorbei. Auf zum nächsten Tauchplatz!
Turtle Rock liefen wir nach unserem Mittagessen an Board bereits an. Also ab aufs Achterdeck, "anrödeln" und abtauchen. Und Dominik stellte sich als wahrer Makrofinder heraus.Viele Nacktschnecken, fünffinger Samtschnecken und Seenadeln. Ein Blaupunktrochen schwamm auf der Sandfläche. Wir haben ihn kurz verfolgt, mussten ihn aber ziehen lassen, da wir uns sonst zu weit von Guide entfernt hätten.
Eine Schildkröte zog an uns vorbei. Zu weit, damit der Rest der Gruppe sie erreichen konnte, und so tauchten wir weiter. Aber eine zweite Schildkröte liess nicht lange auf sich warten. Wir konnten sie beim Fressen an den Korallenblöcken beobachten.
Zum Schluss sind wir noch in eine kleine Höhle getaucht. Darin versteckten sich so einige Igelfische. Der Blick aus der Höhle hinaus ins Freiwasser bot uns ein magisches Schauspiel. Die Sonnenstrahlen spielten im Wellengang und drei dunkle Wolken voll mit Glasfischen zogen dicht an der Wasseroberfläche entlang.
Den dritten und letzten Tauchgang musste Daniela wegen Probleme mit dem Ohr auslassen. Und so tauchte mich alleine in der Gruppe am Koh Bida Nai. Die Sicht war nicht so berrauschend und die vermuteten Haie waren nicht da. Grösstes Schauspiel: Zwei Grosse Quallen schwammen an uns vorbei, was sehr eindrücklich ist.
So endete der letzte Tauchtag mit einer gemütlichen Überfahrt auf dem Sonnendeck von den Koh Phi Phi zurück nach Phuket. Schön, aber wie immer beim letzten Mal etwas wehmütig.
Letzte grosse Töfftour zum Big Budda
Mit dem zweirädrigen fahrbaren Untersatz haben wir es uns nicht leicht getan. Die Thailändischen Strassenverhältnisse ist eher etwas für Abenteurer als für normale Strassennutzer. Trotzdem wollten wir die Insel Phuket nicht ganz unerforscht lassen und wollten wenigstens die grosse Budda Statue in unserem Urlaub besuchen. Das Explorer Gen ist in uns trotz Tauchen sehr aktiv. Also schwangen wir uns dick mit Sonnencrème eingeschmiert auf unseren Töff und stürzten uns in den Verkehr von Phuket.
Zweidrei Ausweichmanöver und merhmaligen Verzicht aufs Vortrittsrecht und dabei immer schön daran denken: Linksverkehr! So klappts auch in Thailand. Die Verzweigung zum "Big Budda" erlöste uns vom Schlimmsten. Zuerst mussten wir noch durch ein Wohnquartier kurven und dann gings abenteuerlich steil den Berg hoch. Für uns zwei unerfahrenen Töfffahrer tatsächlich eine Herausforderung. Ab und zu musste man mit Geisterfahrer rechnen, da die Spur der Gegenfahrbahn nicht immer asphalitert war und so nur aus Schotter bestand.
So sind wir dann beim big Budda angekommen, der zur Zeit mit einem Bambusgerüst eingerüstet ist. Fast im amerikanischen Stil startet und endet die Tour zum Budda im Gift Shop. Der Budda ist sehr eindrücklich und man konnte sehr viel Kunsthandwerk an dessen Sockel beobachten.Auch der Aussichtspunkt als solches ist sehr beeindruckend. So genossen wir eine Zeitlang den Overview bevor wir einmal auf den Gong schlugen und die Szenerie wieder verliessen.
Auf dem Weg ins Tal haben wir einen Zwischenstopp bei einer wunderschönen Aussichtsterrasse eingelegt, haben einen kleinen Snack und frisch gepressten Fruchtsaft (Mango und Melone) genossen und fuhren dann ins Tal.
Wichtige Erkenntnis:
Die "Bumbs" zur Beruhigung des Strassenverkehrs sind sehr hoch und vermutlich auf das Gewicht von thailändischen Töfffahrer gerechnet. Unser Vehikel setzte jedes mal mit dem Fussraster auf. Wir mussten mit der Zeit etwas tricksen, damit der Töff keinen Schaden nam.
Ausflug nach Kata:
Reto und Cristina luden uns noch nach Kata-Beach ein, um ein vorzügliches Grillrestaurant zu besuchen. Das war wirklich super schön eingerichtet und die Grilladen waren sehr gut zubereitet. Die Spuren der schweizer Küche haben wir natürlich sofort erkannt ;-) Auf der Heimfahrt machten wir noch einen Zwischenstopp bei der Massage und genossen (oder erleideten? ;-) eine super Thai-Massage, bevor wir zur letzten Übernachtung ins Palm Garden Resort zurück kehrten.
So endete unser letzter vollständiger Tag auf Phuket. Die Spannung wächst. Singapore kennen wir noch nicht, und der Heimflug mit dem A-380 soll ja etwas besonderes werden...
Tschüss Phuket - Hallo Singapore
Nicht ganz ausgeschlafen, machten wir uns ans Kofferpacken. Dann einen Abstecher zur Basis um unser Tauchmaterial zu packen und unseren zweirädrigen fahrbaren Untersatz zurück zugeben (Uff - alles gut gegangen auf den thailändischen Strassen). Dann gönnten wir uns nochmals ein ausgiebiges Frühstück mit Reto und Cristina.
Wir bezahlten die Schlussabrechnung bei der Sea-Bees, verabschiedeten uns und begaben uns zurück ins Resort. Nochmals in die Hängematte, ein paar Sonnenstrahlen geniessen, da kam auch schon pünktlich der Bus der Sea-Bees um uns zum Flughafen zu bringen.
Die Silkair hob mit einer kleinen Verspätung ab. Tschüss Phuket! Der Flug nach Singapore war kurzweilig und schon bald landeten wir auf dem Changi-Airport.
Unser Tauchgepäck kam in Hartschalen auf dem Förderband und war speziell gekennzeichnet. Wir wunderten uns noch darüber und luden das Gepäck auf den Trolly. Da kam auch schon eine Dame von der Security und fragte uns, ob es sich bei unseren Koffern um Tauchgepäck handelt. Wir konnten die Frage klar mit ja beantworten. Die nächste Frage der Dame: "Habt ihr auch Tauchmesser mit eingepackt?" Worauf wir auch diese Frage mit ja beantworten konnten. Sie erklärte uns, dass das Tauchmesser in Singapore als Waffe angesehen werden könnte. Wir müssen beim Zoll die Messer klar deklarieren. Wir sollten auch unsere Tauchbrevet bereit halten. Unter Umständen dürfen wir die Tauchmesser nur mit Brevet in Singapore einführen.
Die Dame begleitete uns zum Zoll und übernahm gleich die Deklaration für uns. Die Beamten haben unser Gepäck gescannt, sahen die Messer, winkten uns aber dann freundlich weiter und wünschten uns einen schönen Aufenthalt.
Mit einem letzten Nachtessen mit Reto und Cristina läuteten wir das Finale unseres Urlaubs ein. Wir genossen einen wunderschönen Tag in Singapore, besuchten das ION Shoppingcenter, wo die asiatischen-pazifischen Yoyo-Meisterschaften statt fanden, und genossen die Aussicht aus der Bar im 70 Stockwerk des Swisshotel.
In unserem Hotel legten wir nochmals unsere Füsse hoch, und entspannten uns, bevor wir unseren 13 Stunden Flug nach Zürich antraten. Jener Flug, der ein kleines Stück Aviatik-Geschichte schreiben wird...
Mit einem kleinen Drink verabschiedeten wir uns von Reto und Cristina und wünschten ihnen schöne Ferien in Neuseeland. (Ja Reto, nicht Wikis... :-)
Wir bestiegen das Taxi, fuhren zum Flughafen, gaben unser Gepäck ab und gingen durch die Passkontrolle. Wir hatten etwas Hunger. Da wir schon sehr früh da waren, machten wir einen Abstecher zum Foodcorner, was sich als schwehrer Fehler entpuppen wird. Auf der Anzeige sahen wir, dass das Gate zu unserem Flug schon früh geöffnet wurde. Also machten wir uns auf zu unserem Gate.
Als wir dort ankamen, staunten wir nicht schlecht: Die Singapore Airline feierte mit ihren Passagieren den Erstflug der A-380 auf der Strecke Singapore-Zürich. Gleich nach der Sicherheitskontrolle, wurde uns Champagner und eine Auswahl nicht alkoholischer Getränke angeboten. Dahinter wurde ein riessen Buffet aufgebaut, wo nebst Satay-Spiesslie und Züri-Gschnätzlets eine breite Palette an Dessert angeboten wurde. Wir bereuten den Abstecher im Foodcorner...
Natürlich liessen wir uns auch mit dem offieziellen Plakat und einer Dame der Singapore ablichten und genossen die super entspannte Atmosphäre.
Das Boarding hat mit einigen Minuten Verspätung begonnen. Doch die über 400 Passagieren waren relativ schnell an Board der A-380. Unsere Blätze A36 und B36 waren auf dem hauptdeck direkt über den gigantischen Flügeln. Gespannt warteten wir auf den Start der A-380. Wie wird die Maschine beschleunigen? Wie wird das Fluggefühl sein? Wir mussten uns noch etwas gedulden. Starker Flugverkehr verzögerte das rechtzeitige Abheben vom Changi Airport.
Wir standen auf der Runway. Vor uns ist so eben eine A-380 der Quantas gestartet. Der Pilot beschleunigt die Maschine wir düsten über die Piste und hoben ab. Aber - im Vergleich zu anderen Flugzeugen sehr gemütlich und leise.
Der Inflightservice war wieder perfekt und die knapp 13 Stunden an Board sehr kurzweilig. Um 06.45 Uhr morgens begann der Pilot mit dem Sinkflug auf Zürich. Von der Goldküste aus flogen wir Zürich an. Wir konnten wir sehen, wie Autofahrer spontan anhielten und uns beim Anflug zuschauten. Das Wetter war bewölkt und es regnete leicht. Um 07:15 Uhr setzte unsere A-380 das erste mal im regulären Liniendienst auf dem Flugplatz Kloten auf der Piste 34 eingetroffen. Viele hartgesottene Planespotter waren zu sehen, die die Landung fotografierten. Die Flughafenfeuerwehr begrüsste mit einer Wassertaufe unseren Flieger. Was für ein spezieller Flug!
Am Dock E fand unsere A-380 den Standplatz, die Motoren stoppten und wir waren in Zürich angekommen. Bei der Gepäckausgabe merkten wir, dass das Entladen eines solchen grossen Vogels etwas länger dauert. Aber es hat alles einwandfrei geklappt. So pakten wir unser Gepäck, gingen durch die Zollkontrolle, holten unsere deponierten GA´s beim SBB-Schalte ab und fuhren mit der Bahn nach Hause.